Fast jeder kennt einen Betroffenen oder hat sogar jemanden in der Familie, der unter einem demenziellen Syndrom leidet. Wegen des demografischen Wandels werden Demenzen als typische Erkrankungen des höheren Lebensalters in Zukunft überproportional zunehmen und eine steigende Herausforderung für die Gesellschaft darstellen. In vielen Fachmagazinen und dem ein oder anderen Zeitungsartikel liest man bereits darüber. Oft fängt es mit gesteigerter Vergesslichkeit an, die sich zum Beispiel dadurch zeigt, dass man sich unwissentlich nicht mehr an Verabredungen hält oder einfach mal den Schlüssel zu Hause vergisst und dann den Schlüsseldienst benachrichtigen muss. Im Verlauf steigert sich diese Sympomatik bis zu einem Stadium, in dem die Erkrankten häufig nicht mal mehr die eigenen Angehörigen erkennen.
Oft wird das Wort verwendet, doch was gilt überhaupt als Demenz? Andreas Bender beschreibt die Demenz in Elseviers Kurzlehrbuch Neurologie folgendermaßen:
Die Demenz bezeichnet ein klinisches Syndrom, das über folgende Aspekte definiert werden kann:
- Es besteht eine progrediente Störung des Gedächtnisses und mindestens einer zusätzlichen höheren kortikalen bzw. kognitiven Funktion.
- Es fand eine Leistungsverschlechterung gegenüber dem Ausgangszustand statt
- Die Beschwerden führen zu einer Beeinträchtigung im Alltag
- Symptome bestehen mindestens für 6 Monate
- Die Symptome sind nicht Folge eines Delirs oder einer schweren Depression
- Es liegt keine Bewusstseinsstörung vor
Zu den häufigsten Ursachen bei über 65-jährigen gehören die Alzheimer-Erkrankung, die Lewy-Körperchen Demenz, vaskuläre Demenzen und die frontotemporale Demenz. Therapiemöglichkeiten gibt es bei Demenziellen Syndromen einige, doch die komplette Gedächtnisleistung kann nie wieder hergestellt werden und auch ein komplettes Aufhalten des Zerfalls ist kaum möglich, was am Ende dann die Vergesslichkeit von Personen und Alltagsgegenständen wie dem Wohnungsschlüssel zur Folge hat.
Zu den in der Therapie eingesetzten Antidementiva gehören Acetylcholinesterase-Hemmer oder Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, wie Citalopram, die gleichzeitig gegen eine depressive Symptomatik wirken. Natürlich wird nach weiteren potenten Therapiemöglichkeiten geforscht und es bleibt zu hoffen, dass irgendwann bahnbrechende Neuerungen den Markt erobern.

Die Gründe für den Personalmangel in den Krankenhäusern, Pflege- und Altenheimen liegen auf der Hand: Der demografische Wandel mit der immer älter werdenden Gesellschaft führt zu immer höheren Patientenzahlen im Gesundheitsbereich und die Politik hat es in den vergangenen Jahrzehnten verpasst die dort angesiedelten Berufe attraktiv zu gestalten. Weder die Arbeitszeiten, noch die Enlohnung sprechen derzeit für einen Wandel dieser Entwicklung. Ärzte wie auch das Pflegepersonal arbeiten meistens an den Grenzen des Menschenmöglichen und werden dafür auch noch mehr als unzureichend bezahlt. Wenn man den Nettostundenlohn als Maß der Attraktivität eines Jobs zugrunde legt, landen Berufe im Gesundheitssektor traditionell auf den hinteren Plätzen. Da auch das Ansehen in der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen hat, gibt es für junge Leute immer weniger Gründe sich für diesen Berufszweig zu entscheiden.
In jedem Studienfach müssen Studenten in ihrem Unileben irgendwann Hausarbeiten, Abschlussarbeiten (Bachelor- oder Masterarbeit) oder eine Promotionsarbeit verfassen. Dafür bedarf es viele Stunden Arbeit, Konzentration und vor allem auch Nerven. Doch spätestens seit Skandalen in der Politik ist bekannt, dass man sich all das auch sparen kann. Die Idee ist nicht neu: Wenn man selbst nicht die Fähigkeiten, die Nerven oder die Zeit hat, um eine Abhandlung zu einem Thema zu verfassen, könnte man doch jemanden bezahlen, der das für einen übernimmt. Das gilt natürlich für wissenschaftliche Arbeiten genauso wie für Reden oder Vorträge.
Der Begriff „Burnout-Syndrom“ bezeichnet eine Reaktion auf anhaltende Belastungen und Überforderungen am Arbeitsplatz oder auch im Studium. Vor allem im Bereich der helfenden Berufe tritt dieses Syndrom vergleichsweise häufig auf. Die Störung kann mit einer Vielzahl körperlicher (Gefühl körperlicher Erschöpfung, Schlafstörungen, Kopf- und Rückenschmerzen etc.) und psychischer Symptome (Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Reizbarkeit, Schuldgefühle etc.) verbunden sein. Unter dem Begriff werden häufig aber sowohl normalpsychologische Reaktionen auf schwere berufliche Belastungen als auch Störungen mit Krankheitswert wie zum Beispiel depressive Syndrome, Anpassungsstörungen, aber auch somatoforme Beschwerden unkritisch zusammengefasst. Für Ärzte mit Burnout gibt es übrigens eine Hotline der Vereinigung Psychotherapeutisch tätiger Kassenärzte (Tel.: 089 58 92 99 30).