Rezension: „EKG Kurs für Isabel, 9. Auflage“

Die EKG-Diagnostik zählt zu den Grundlagen ärztlichen Handelns – aber vielen fällt der Einstieg schwer. Mit dem EKG-Kurs für Isabel liegt ein praxisorientiertes Lehrbuch vor, das seit Jahren zu den beliebtesten Einstiegswerken gehört. Die aktuelle 9. Auflage bietet neben einem klaren didaktischen Aufbau auch Zugang zu digitalen Lernplattformen. Wir haben das Buch ausführlich getestet.

Zielgruppe

Das Buch richtet sich an Medizinstudenten, Ärzte in Weiterbildung sowie medizinisches Fachpersonal, das sich systematisch in die EKG-Interpretation einarbeiten möchte. Besonders zur Vorbereitung auf den klinischen Studienabschnitt und das 2. Staatsexamen ist es gut geeignet.

Aufbau & Didaktik

Der EKG-Kurs für Isabel ist in fünf logisch aufgebaute Kapitel gegliedert. Es beginnt mit den elektrophysiologischen Grundlagen und führt über typische Ableitungen und Intervalle bis hin zur Interpretation pathologischer Befunde. Didaktisch folgt das Buch einem klaren Schema:

• Theoretischer Teil mit vielen erklärenden Illustrationen
• Praxisnahe Fallbeispiele zur Vertiefung
• Übungsfragen mit Lösungen zur Selbstkontrolle

Die Sprache ist verständlich, medizinisch korrekt, aber auch einsteigerfreundlich. Farbliche Hervorhebungen und schematische Darstellungen helfen beim Lernen.

Inhalt

Inhaltlich deckt die 9. Auflage alle wesentlichen EKG-Themen ab – von der Sinusrhythmusanalyse über Erregungsleitungsstörungen bis zu Ischämiezeichen und Rhythmusstörungen. Die Inhalte orientieren sich an den IMPP-Lernzielen und sind somit prüfungsrelevant. Neu ist die stärkere Einbindung klinischer Szenarien sowie der Zugang zur eRef und zur via medici-Plattform, wodurch die Inhalte auch digital nutzbar sind.

Stärken

• Klinische Relevanz: Fallbeispiele verbinden Theorie und Praxis.
• Didaktisches Konzept: Klare Gliederung, Übungsfragen, viele Illustrationen.
• Digitale Ergänzungen: Zugang zu eRef und via medici inklusive.
• Hoher Praxiswert: Besonders hilfreich beim EKG lernen im klinischen Alltag.

Schwächen

• Stil teilweise dialogisch: Der erzählende Ansatz ist Geschmackssache – nicht jeder mag das „persönlich gehaltene“ Format.
• Begrenzte Tiefe für Fortgeschrittene: Für erfahrene Leser:innen oder zur Vorbereitung auf das PJ kann ergänzende Fachliteratur notwendig sein.
• Wenig Pathophysiologie: Der Fokus liegt stark auf der reinen EKG-Interpretation – tiefergehende Erklärungen fehlen manchmal.

Fazit

Der EKG-Kurs für Isabel ist ein praxisnahes, anschauliches und für Studierende hervorragend geeignetes Lehrbuch zum Einstieg in die Elektrokardiographie. Besonders der Übungscharakter, die Fallbeispiele und die Verbindung mit digitalen Plattformen machen es zu einer zeitgemäßen und effektiven Lernhilfe.

Wer sich systematisch in die EKG-Befundung einarbeiten möchte, findet hier ein solides Fundament. Für vertiefende kardiologische Fragestellungen (zum Beispiel während und nach der Facharztausbildung) sollte ergänzende Literatur herangezogen werden.

Kurzinfo