Weitere Änderung der AO geplant

Am kommenden Mittwoch möchte das Landesgesundheitsministerium von Nordrhein-Westfalen einen neuen Änderungsantrag zur AO (Approbationsordnung) im Gesundheitsausschuss des Bundesrats einbringen. Dieser Antrag beinhaltet eine Abschaffung des bisher geltenden Wahltertials im Praktischen Jahr des Medizinstudiums.

Stattdessen soll in Zukunft jeder PJ-Student einen viermonatigen Zwangsabschnitt in einer Hausarztpraxis absolvieren, um mehr Augenmerk auf die Allgemeinmedizin zu legen.

Die Studierenden im Marburger Bund, im Hartmannbund und die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) warnen hingegen vor den Plänen der Landesgesundheitsministerien: „Ein Zwangstertial für fast 10.000 Studierende pro Jahr in einer Hausarztpraxis ist nur mit erheblichen Qualitätsverlusten in der Lehre umzusetzen, so dass dem Ziel einer Attraktivitätssteigerung der Allgemeinmedizin hier zwangsläufig entgegen gewirkt wird.“

Außerdem verschärfe eine einseitige Fokusierung auf den Nachwuchsmangel in der Allgemeinmedizin die mindestens genauso großen Problemen in anderen medizinischen Disziplinen.

Änderung der AO vertagt

Der Ausschuss für Kulturfragen des Bundesrats hat den für heute geplanten Beschluss über die Kabinettsvorlage der Änderung der Approbationsordnung bis auf Weiteres vertagt.

Unter den Studierenden weckte dies Unmut, da sich bis zuletzt kein Verband außer des medizinischen Fakultätentags gegen die geplante Anpassung der ärztlichen Approbationsordnung ausgesprochen hatte.

Die geplante Änderung der Approbationsordnung beinhaltet neben der bundesweiten Einführung eines PJ-Logbuchs und der Möglichkeit höherer Mobilität während des Praktischen Jahrs (keine Beschränkung auf das Bundesland, in dem man an einer Universität eingeschrieben ist) vor allem auch die Spaltung des 2. Staatsexamens (Hammerexamen). Demnach soll der schriftliche Teil der Prüfung in Zukunft vor dem und der praktische Teil dann nach dem PJ abgenommen werden.