Modernes Lernen: Gedruckte Bücher oder eher eBooks?

Digital oder doch lieber gedruckt: Bei der Entscheidung für oder gegen ein eBook geht es für viele Studenten nicht nur um das Lesevergnügen. Auch der Umweltgedanke findet bei derartigen Überlegungen immer wieder Anklang. Was ansonsten zu einer Entscheidung beitragen könnte, haben wir für Euch mal zusammengefasst.

Lesen und Lernen im digitalen Zeitalter

Sollte man lieber mit dem gedruckten Buch oder einem eBook lernen? Beides hat Vor- und Nachteile.eBook-Reader gibt es schon seit knapp 20 Jahren. Wirklich konkurrenzfähig sind sie aber erst in den vergangenen Jahren geworden. Ein Grund dafür ist sicherlich das immer breitere Angebot an günstigen und leistungsfähigen Endgeräten und Tablets sowie das Angebot an digitalen Ausgaben jeglicher (Lehr-) Bücher. Leistungsfähige, handliche eBook-Reader sind heutzutage schon für knapp 50 Euro zu finden.

Der Kosten- und Transportvorteil

Und auch die dazugehörigen Bücher- oder Zeitungen sind im Vergleich zu den Printmedien meistens günstiger. Und das, obwohl auf gedruckten Büchern eine Mehrwertsteuer von 7 Prozent lastet, auf den eBooks aber satte 19 Prozent. Wem die Kostenfrage noch nicht ausreicht, dürfte sich vielleicht für den Transport- und Lastenvorteil interessieren. Ein eBook-Reader mit hunderten verschiedenen Büchern ist handlich und leicht von A (zum Beispiel zu Hause) nach B (zum Beispiel die Uni). Neben dem eigenen Rücken dürften einem das auch die eigenen 4 Wände danken: Denn im Gegensatz zu der Printkonkurrenz lassen sich die eBooks pflegeleicht in virtuelle Ordner abheften und müssen nicht in einem Bücherregal untergebracht werden.

Ständig Gehetzte und Chronisch-Lernstress-Verspürende könnten bei der eBook-Variante der Lehrbücher ebenfalls auf Ihre Kosten kommen. Das Nachschlagen nach wichtigen Schlüsselwörtern, Definitionen oder Erklärungen dauert im Gegensatz zu den herkömmlichen Büchern dank der Suchfunktion wie im Internet eben nicht mehr mehrere Minuten, sondern höchstens ein paar Sekunden.

Die Herstellung von Büchern und eBook-Readern

Viele Studenten verwenden Tablets und eBook-Reader zum Lernen.Ein weiteres wichtiges Argument für die eBooks nimmt bei vielen Leseratten und Studenten natürlich auch die Umwelt ein. Für Bücher braucht es nun mal Papier und dafür müssen bekanntlich Bäume gefällt werden. Bücher aus Recycling-Papier gibt es auch im Jahr 2019 bisher erst wenige (mehr als 80 Prozent der Bücher werden auf Frischfaserpapier gedruckt). Das Umweltinstitut München nimmt an, dass für eine Million Kopien eines Buches mit durchschnittlich 250 Seiten über 12.000 Bäume gefällt werden müssen. Und allein in Deutschland werden pro Jahr knapp eine Milliarde Bücher produziert. Darüber hinaus braucht es für die Herstellung der Printmedien viel Wasser und Energie.

Auch bei der Produktion von eBook-Readern und Tablets werden viele Ressourcen verbraucht. Neben seltenen Metallen wie Kupfer, Silber, Gold oder Palladium wird dabei vor allem Kunststoff verwendet. Da die meisten Lesegeräte aus Fernost nach Europa importiert werden, kommt für die Bilanz auch noch der Transportweg (meistens per Flugzeug oder Schiff zurückgelegt) hinzu. Der Anteil der laufenden Energiekosten für die Verwendung und Akkuladung der eBook-Reader ist übrigens im Rahmen dieser Bilanz verschwindend gering, sodass vor allem eine lange Lebensdauer der Endgeräte gut für die Umwelt ist.

Das Freiburger Ökoinstitut hat all diese Komponenten zusammengerechnet und kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Verwendung von eBook-Readern ökologisch gesehen lohnt, wenn man im Jahr mindestens 10 Bücher liest. Das dürfte wohl für viele Medizinstudenten zutreffen.

Schlaflos vor dem eBook-Reader

Vor allem abends sollte man bei der Verwendung der eBook-Reader aber darauf achten, dass man den Blaulicht-Filter einsetzt. Bekanntlicherweise aktiviert diese Art des Lichts nämlich den Betrachter und kann so zu einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus führen (auch wenn den der ein oder andere Student wahrscheinlich in der Prüfungsphase sowieso schon hat).

Die umweltfreundliche Alternative: Bibliothek und Bücherflohmarkt

Bei der Entscheidung für oder gegen die eBooks kommt es letztendlich aber vor allem darauf an, was für ein Lesetyp man ist. Es gibt Studenten, die gerade aufgrund der Haptik und der damit verbundenen kognitiven Auswirkungen auf die Sinne besser mit gedruckten Büchern als vor einem Screen lernen. Viele merken sich so einfacher, wo welche Information auf den Seiten zu finden ist. Und wenn man trotzdem kein Umweltbanause sein möchte, kann man Lehrbücher und auch andere Literatur bekanntlich auch in Bibliotheken ausleihen oder in gebrauchter Form kaufen.

Bild: pixabay.com

3 Replies to “Modernes Lernen: Gedruckte Bücher oder eher eBooks?”

  1. Ich liebe eBooks auf meinem Tablet zu lesen. Das gilt außer bei Romanen für mich auch für Lehrbücher. Und besser für die Umwelt ist es ja sowieso!

    Btw: Super Artikel zu einem guten und aktuellen Thema!

    Weiter so!

  2. Huhu, ich finde bei gebrauchten Medizinbüchern schwingt immer das ungute Gefühl mit, veraltete Informationen zu erhalten. Natürlich je nachdem wie alt das Buch tatsächlich ist.
    Auf dem eBook-Reader lohnen sich hauptsächlich sehr textlastige Bücher, wie Fragesammlungen (z.B. habe ich zuletzt für die Notfallmedizin-Prüfung so gelernt).
    Optimal finde ich, auf dem Tablet eine PDF-Datei zu lesen, da man hier viele Vorteile vereint hat (insbesondere Portabilität und Farbe/Bildqualität).
    Besten Gruß
    Christian

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