Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen

Im Krankenhaus fällt jeden Tag eine Menge Müll an, vor allem durch die Nutzung von Einmalprodukten. OP-Hauben aus Stoff sind deshalb eine gute Alternative.Im Gesundheitswesen stehen das Wohlergehen von Patienten und Personal und damit auch die Hygiene an oberster Stelle. Zur Gewährleistung eines sterilen und hygienischen Arbeitsumfelds kommen zahlreiche Medizinprodukte zum Einsatz. Da es sich bei den Medizinprodukten oft um Einwegprodukte handelt, sind Krankenhäuser mit ca. 7-8 Tonnen Abfall pro Tag zum fünftgrößten Müllproduzenten in Deutschland aufgestiegen. Während der Normalbürger pro Tag ungefähr 1,7 kg Müll produziert, fallen für einen Patienten im Krankenhaus ca. 6 kg an¹.

Laut der WHO hat sich die Situation im Zuge der Covid-19 Pandemie noch einmal verschärft. Inzwischen haben sich weltweit etwa 200.000 Tonnen medizinischen Abfalls angehäuft. Maria Neira, bei der WHO zuständig für Umweltfragen, drängt zunehmend auf umweltfreundlichere Verpackungen, wiederverwendbare Schutzbekleidung und Investitionen in Recyclingsysteme im Gesundheitswesen².

Abfall im Gesundheitswesen aufgrund wirtschaftlicher und hygienischer Vorgaben

Während der Trend in der Gesellschaft hin zur Nachhaltigkeit einen umwelt- und ressourcenschonenden Umgang mit Konsumgütern in den Vordergrund stellt, findet im Gesundheitswesen das Gegenteil statt. Einwegprodukte im medizinischen Bereich erleben einen Boom und verdrängen Mehrwegprodukte zunehmend vom Markt. Einer der größten Anbieter auf dem Markt für Einweg-Medizinprodukte schätzt, dass ca. 15 Millionen Einwegscheren, Pinzetten, und andere Instrumente im Klinikmüll entsorgt werden³.

Als Hauptgrund hierfür wird insbesondere angeführt, dass Kliniken und Praxen damit von der Verantwortung entbunden werden, die Produkte aufzubereiten und damit kostengünstiger betrieben werden können. Die Aufbereitung setzt Investitionen in Geräte und Personal voraus, was viele Kliniken und Praxen scheuen⁴.

Wo ergeben sich mögliche Stellschrauben?

Neben der Wiederverwendbarkeit bei Mehrwegskalpellgriffen ist ein weiterer positiver Nebeneffekt, dass die vollmetallenen Griffe besser in der Hand liegen und eine präzise Schnittführung begünstigen. Zusätzlich zu Instrumenten spielt besonders die Bekleidung von medizinischem Personal eine wichtige Rolle. So ist es nicht unüblich, dass Einweg-Kittel mehrfach in einer OP gewechselt werden. Dabei fällt Müll sowohl als Kittel selbst, als auch für die Verpackung des Kittels an. Nicht selten ist noch ein Beipackzettel oder eine weitere Umverpackung vorhanden. Ebenso ist die Verwendung von Bereichskleidung aus Stoff im Vergleich zur Bereichskleidung aus Kunststoffvlies oftmals komfortabler und belastbarer.

OP-Hauben aus Stoff sind in den USA sehr viel verbreiteter als in Deutschland.Ein weiteres Beispiel stellen Einweg OP-Hauben aus Vlies dar. Unter der Annahme, dass pro Mitarbeiter und Tag eine Einweg OP-Haube anfällt, spart ein Mitarbeiter mit einer wiederverwendbaren OP-Haube im Jahr ca. 250 Einweg OP-Hauben ein. Grundvoraussetzung dafür sind die hygienischen Randbedingungen der OP selbst sowie der entsprechende Aufbereitung der OP-Haube. Hier können Stoff OP-Hauben von Lesleys OP-Hauben einen wichtigen Beitrag leisten. Nach vorangehendem Berechnungsansatz konnten mit diesen Stoff OP-Hauben allein im Jahr 2021 ca. 42.000 Einweg OP-Hauben eingespart werden⁵. Oftmals sind es kleine Veränderungen und das persönliche Umdenken, die einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen leisten können.

Was kann man konkret unternehmen?

Betreiber von Praxen oder Kliniken können ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept für Ihren Betrieb
ausarbeiten, bei dem spezifische Arbeitsschritte und Bereiche auf Optimierungsmöglichkeiten im
Hinblick auf ein nachhaltigeres Arbeiten untersucht werden.

Auch kleine Veränderungen haben in Summe großen Einfluss. Vor allem abseits des OPs: Die
Umstellung von analogen auf digitale Patientenakten reduziert nicht nur Papierberge, sondern schafft
Lagerkapazitäten und vereinfacht den Zugriff für behandelndes Personal und wissenschaftlich tätige Mitarbeiter. Das Uniklinikum Dresden konnte zum Beispiel in Bürobereichen durch den Verzicht auf Plastikbeutel in Papierkörben jährlich bis zu 10.000 € einsparen⁶.

Quellen:
(1) https://www.aerzteblatt.de/archiv/204540/Medizinische-Abfallentsorgung-Wenn-Abfallnicht-
einfach-Muell-ist
(2) https://www.who.int/news/item/01-02-2022-tonnes-of-covid-19-health-care-waste-exposeurgent-
need-to-improve-waste-management-systems
(3) https://www.klinik-einkauf.de/aktuelles/nachhaltigkeit/detail/tausende-tonnen-wegwerfedelstahl-
in-krankenhaeusern-a-41911
(4) https://www.abfallmanager-medizin.de/themen/op-besteck-einweg-odermehrwegprodukte-
im-klinikum-nutzen/
(5) https://www.lesleysophauben.de/pages/nachhaltigkeit
(6) https://www.management-krankenhaus.de/news/alles-muell-oder-was

Bild 02: unsplash.com

3 Replies to “Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen”

  1. Ein gutes Ideenmanagement gekoppelt mit moderner Qualitätsmanagement-Software können das Fundament für Nachhaltigkeitspolitik in einem Krankenhaus sein!

  2. Ich wunder mich jedes mal beim ZVK legen wieviel Müll ich produziere, egal ob Sterilität oder nicht, so kann es nicht weiter gehen, arme Umwelt!

  3. Super Artikel! Über das Problem des Mülls in den Krankenhäusern und Arztpraxen sollte man sich nicht erst seit Corona Gedanken machen. Toll, dass ihr darüber berichtet!

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