Brustvergrößerung: 5 Fragen, die sich Patientin und Arzt stellen

Die ästhetische Chirurgie ist in sicheren Fahrwassern unterwegs. Da Vorurteile gegenüber sogenannten Schönheitsoperationen abgebaut werden, entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, Eingriffe vornehmen zu lassen. Eine der beliebtesten OPs ist die Brustvergrößerung.

Brustvergrößerungen beinhalten immer auch ein gewisses Risiko.Hier haben sich die Verfahren in den letzten Jahren noch einmal deutlich verbessert, weshalb Risiken seltener geworden sind. Trotzdem bleiben natürlich Fragen zurück. Diese Fragen müssen von Ärzten und Patienten gemeinsam besprochen werden. Seriöse Chirurgen werden stets eine umfängliche Beratung anbieten und das Wohl des Patienten priorisieren.

Wieso kommt eine Brustvergrößerung in Frage?

Wie sehr sich Ärzte mit den Motivationen für eine Brustvergrößerung auseinandersetzen, unterscheidet sich stark von Praxis zu Praxis. Allerdings ist dieser Schritt für den Arzt und die Patientin sehr wichtig. Denn es handelt sich um einen Eingriff mit Risiken und einen Eingriff mit Folgen.

Wird die Brustvergrößerung nicht aus Überzeugung gewählt, sondern durch Druck von außen oder gar in einem nicht zurechnungsfähigen Zustand (z.B. einer aktiven Psychose), kann die Brustvergrößerung im Nachhinein zu mentalen Problemen führen. Im Vorgespräch versucht sich ein guter Chirurg daher ein Bild davon zu machen, was die Patientin möchte und ob sie eine realistische Erwartungshaltung hat.

Welche Größe ist realistisch?

Legitime Gründe, die eine Brustvergrößerung sinnvoll machen, sind zum Beispiel mangelndes Selbstwertgefühl oder Vorteile im Beruf und Privatleben. Die Aufgabe des Arztes ist es in diesem Fall nicht, abschreckend zu wirken, sondern realistische Erwartungen zu schüren.

Denn Körperbau und aktuelle Körbchengröße bestimmen, wie groß die Brüste nach der OP sein können. Dabei geht es einerseits um gesundheitliche Faktoren, andererseits aber auch um die Ästhetik, da ein zu großer Sprung ein unnatürliches Körperbild schafft, was viele nicht wollen.

Wie ist der aktuelle Gesundheitszustand?

Die Anamnese ist wahrscheinlich der wichtigste Schritt beim Gespräch zwischen Arzt und Patientin. Eine Operation kann nur durchgeführt werden, wenn sich die Patientin in einem guten Zustand befindet, denn Brustvergrößerungen werden unter Vollnarkose durchgeführt.

Gerade chronische Krankheiten oder ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs sind Faktoren, die einer Brustvergrößerung im Wege stehen können. Es ist deshalb wichtig, dass die Patientin im Vorgespräch mit Chirurg und Anästhesist wahrheitsgemäß antwortet. Das gilt selbstverständlich auch für die Einnahme von Medikamenten. Es gibt Ärzte, die Patienten abweisen, wenn sie das Gefühl haben, dass unehrliche Antworten gegeben werden, nur um doch eine Operation zu erreichen. Plastische und ästhetische Chirurgen leben auch von ihrem guten Ruf und wollen auf keinen Fall das Wohl der Patientin aufs Spiel setzen.

Welche Risiken gibt es?

Befindet sich die Patientin in einem guten mentalen und körperlichen Zustand und hat realistische Erwartungen an die Brustvergrößerung, muss noch über die Risiken informiert werden. Viele Frauen informieren sich bereits vorher über diese Risiken und wollen diesen Teil dann gerne überspringen.

Gerade nachdem mehrere Kinder gestillt wurden, beschäftigen sich einige Frauen mit dem Thema Brustvergrößerung und Bruststraffung.Für die Ärzte ist es allerdings unglaublich wichtig zu wissen, dass sich die Patientin mit allen Folgen einer Operation auseinandergesetzt hat, bevor sie eine Entscheidung trifft. Und mögliche Folgen sind nun mal Blutungen, eine Kapselfibrose, exzessive Narbenbildung oder ein Implantatversagen. Auch ein Brustimplantat-assoziiertes anaplastisches großzelliges Lymphom, also ein durch das Brustimplantat begünstigter Lymphdrüsenkrebs kann entstehen. Über diese Risiken zu sprechen, kann ein wichtiger Schritt sein, um Vertrauen zwischen Arzt und Patientin herzustellen. Da nach der Operation eine weitere Betreuung und Untersuchungen nötig sind, sollte die Bedeutung eines guten Verhältnisses nicht unterschätzt werden.

Wann kann wieder gearbeitet werden?

Eine weitere Frage, die unbedingt geklärt sein muss, bevor eine Entscheidung getroffen wird, ist die nach der Ausfallzeit. Diese gestaltet sich sehr unterschiedlich. Für junge Frauen in einem guten Gesundheitszustand, die einen kleineren Eingriff vornehmen lassen, fällt sie logischerweise kürzer aus als für Patienten mit Risikofaktoren. Ein Arzt sollte dies unbedingt kommunizieren.

Nach der Brustvergrößerung muss ein spezieller BH getragen werden und es gibt mehrere Nachuntersuchungen. Sport ist für etliche Wochen überhaupt keine Option und auch die meisten Berufe müssen eine Weile pausiert werden. Den Patientinnen muss bewusst sein, dass ihr Leben nach der Operation für eine Weile nicht in gewohnten Bahnen verlaufen wird.

Bilder: unsplash.com

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