Die Notfallmedizin und damit verbundene Notarztfahrten stellen für viele Mediziner eine Faszination dar. Nicht selten ist der Berufswunsch „Notarzt“ der Grund, warum viele überhaupt Medizin studieren. Ob man sich dann im Endeffekt erstmal für die Innere Medizin, die Chirurgie oder die Anästhesie entschieden hat: Irgendwann ist es soweit und man ist zum ersten Mal alleine als Notarzt im Einsatz. Mit dem Buch „Notarzt-Leitfaden“ kann man sich auf die Herausforderungen dieses Berufs einstellen.
Zielgruppe:
Der „Notarzt-Leitfaden“ richtet sich in erster Linie an chirurgische, internistische oder anästhesiologische Assistenzärzte, die sich gerade in der Ausbildung zum Notarzt befinden oder am Anfang ihrer Notarztfahrten sind.
Aufbau / Didaktik:
Das Buch teilt sich in insgesamt 23 Kapitel auf. Nach rechtlichen und organisatorischen Grundlagen (zum Beispiel Ausstattung der Rettungsmittel, interdisziplinäre Zusammenarbeit) werden die wichtigsten präklinischen Arbeitstechniken (Gefäßzugänge, intraossäre Zugänge, Thoraxdrainagen etc.) sowie die Grundlagen der Analgesie, Sedierung, Narkose, Beatmung und Reanimation erläutert. Nach einem Kapitel zur orientierenden Notfalluntersuchung und Leitsymptomen schließen sich insgesamt 16 Kapitel an, in denen bestimmte Notfälle geordnet nach der betroffenen Körperregion oder dem entsprechenden Patientenklientel (pädiatrische und gynäkologische Notfälle) dargestellt werden. Dabei folgen diese Kapitel meistens dem gleichen Aufbau (
), was die Vergleichbarkeit und den Lernprozess fördert. Auf den abschließenden Seiten werden die wichtigsten Notfallmedikamente erläutert und man findet neben wichtiger Adressen (zum Beispiel Giftnotrufzentrale) auch einen immer wichtiger werdenden Fremdsprachenführer (zum Beispiel Russisch, Türkisch, Arabisch) mit den wichtigsten Fragen in Lautschrift.Inhalt:
Auf den 800 Seiten finden sich eine Fülle an gut geordneten Informationen. Dabei schafft das Buch den Spagat zwischen Nachschlagewerk und schnellem Helfer im handlichen Taschenformat. Die Texte sind ansprechend geschrieben und gerade das immer gleiche Schema für die einzelnen Notfälle entspricht genau unserem Ordnungssinn. Für die ersten eigenen Notarztfahrten dürften sich somit die meisten Fragen im Nu beantworten lassen.
Fazit:
Um als Notarzt in Deutschland arbeiten zu dürfen, bedarf es neben einer 2-jährigen Weiterbildung auf dem Gebiet der stationären Patientenversorgung, eines erfolgreich bestandenen Notarztkurses, 6 Monaten im Arbeitsalltag auf einer Intensivstation, in der Anästhesiologie oder in einer Notaufnahme, 50 begleiteten Notarztfahrten auch einer erfolgreich absolvierten Abschlussprüfung. Schon für diese Prüfung eignet sich der Notarzt-Leitfaden unserer Meinung nach hervorragend. Aber auch während der Einsatzfahren oder in der Vor- und Nachbereitung lassen sich damit wichtige Fragen beantworten. Neben einem didaktisch ausgereiften Aufbau verfügt das Buch über eine Menge an konkreten Notfallkrankheitsbildern, wodurch sich sicherlich mindestens 95 Prozent der Einsätze abdecken lassen. Der Notarzt-Leitfaden liefert also schon mal den theoretischen Hintergrund für eine ausgereifte Notarzt-Ausbildung, sodass auch im praktischen Teil nicht mehr viel schieflaufen kann.
Kurzinfo:
Autor(en): | Ulrich Hintzenstern |
Verlag: | Elsevier |
Auflage: | 8. |
Erscheinungsdatum: | 09 / 2017 |
Seitenanzahl: | 800 |
Abbildungen: | 148 |
Preis: | 52,00 € |