Rezension: „Kurzlehrbuch Physiologie“

Kurzlehrbuch PhysiologieDas beliebte Kurzlehrbuch Physiologie gibt es seit August nun schon in der 4. Auflage. Das Fach Physiologie findet für die meisten Medizinstudenten ab dem 3. Semester statt und ist eines der drei großen Bereiche im Physikum.

Das Kurzlehrbuch gliedert sich in insgesamt 20 Kapitel, wie „Kreislauf“, „Herz“, „Niere“, „Atmung“ und so weiter. Das dürfte den meisten Studenten zugute kommen, denn an vielen Universitäten gibt es neben dem Praktikum auch Seminare, die in verschiedene Themen unterteilt sind. Man dürfte also im Buch immer genau das richtige Kapitel für das jeweile Seminar bzw. Praktikum finden.

Wie bei den Kurzlehrbüchern von Thieme so üblich, beginnt jedes Kapitel mit einer thematischen Einleitung, also einem kleinen klinischen Fall, der dem Thema etwas mehr Leben schenkt. Als nächstes fällt einem der „Lerncoach“ auf, eine kleine Rubrik, in der nochmal kurz angerissen wird, welche Grundlagen für das jeweilige Kapitel notwendig sind und worauf beim Durcharbeiten zu achten ist. Außerdem gibt es die altbekannten „Merke-Kästen“, „Lerntipps“, „klinischen Bezüge“ und Abbildungen. Letzteres sind meistens Schemazeichnungen und Diagramme. Leider wurde beim Fettdrucken von wichtigen Begriffen nun wirklich nicht gespart, sodass einzelne Wörter gerne mal untergehen bei der Fülle der fetten, pinken Farbe.

Ein starkes Plus der neuen Auflage dieses Kurzlehrbuchs ist das ausgebaute Online-Angebot von Thieme. Mit dem sogenannten Campus-Online-Plattform kann man das Buch nämlich auch im Internet nutzen und so zum Beispiel schneller nach Begriffen suchen oder es als e-Book auf dem Tablet nutzen.

Fazit:

Das Kurzlehrbuch Physiologie von Jens Huppelsberg und Kerstin Walter umreißt die meisten physiologischen Themenkomplexe treffend und stellt genau das dar, was man erwartet. Es dient dem besseren Verständnis des Stoffes, indem man einen groben Eindruck davon bekommt, worum es geht. Vorlesungsbegleitend hat das Buch sicherlich seine größten Stärken. Aber natürlich sollte man nicht glauben, dass dieses Kurzlehrbuch alleine ausreichend für ein so großes Fach wie Physiologie ist. Einen „dicken Schinken“ sollte man also trotzdem noch im Regal stehen haben.

Kurzinfo:

Autor(en):Jens Huppelsberg, Kerstin Walter
Verlag:Thieme
Auflage:4.
Erscheinungsjahr:2013
Seitenanzahl:376
Abbildungen:
148
Preis:34,99 €
Preis-Leistungs-Verhältnis
(1 = mies, 10 = grandios):
7

Rezension: „PROMETHEUS Lernkarten des Bewegungssystems“

Prometheus Lernkarten des BewegungssystemsMittlerweile werden vermehrt auch Lernkarten als Alternative zum klassischen Lehrbuch von den Verlagen angeboten. Die Anatomie eigent sich als „Kernfach des Auswendiglernens“ besonders gut für diese Darreichungsform.

Die neuen Prometheus Lernkarten des Bewegungssystems beinhalten hauptsächlich das Spektrum des passenden Atlasses und sind damit für (Zahn-) Medizinstudenten der ersten Semester und  Physiotherapeuten in der Ausbildung geeignet.

Die Unterteilung der fast 400 Lernkarten orientiert sich an den verschiedenen Gelenken und behandelt diese als funktionelle Systeme mit all ihren Komponenten wie Muskeln, Bänder und Knochen. Diese Einteilung unterstreicht den physiotherapeutischen Ansatz der Karten.

Die Bilder auf den Karten sind beschriftet und die Namen der jeweils abgebildeten Strukturen finden sich zusammen mit den Antworten auf ein paar Fragen zur Funktion oder Innervation der beschriebenen Muskeln auf der Rückseite der jeweiligen Karte.

Fazit:

Die Abbildungen sind aus dem Prometheus Anatomie-Atlas übernommen und als Zusatz zu diesem eignen sich die Karten hervorragend zum Lernen oder Wiederholen in der Bahn oder im Bus. Natürlich kann man sich auch sonst beim Pauken sehr gut mit diesen Lernkarten abfragen. Sie sind zwar vor allem auf die Anforderungen an Physiotherapeuten ausgerichtet, aber auch beim Lernen für das Anatomie-Testat im Medizinstudium haben sie ihre Darseinsberechtigung. Wer die Karten gut durchgespielt hat, ist für die Prüfung schon mal sehr gut gewappnet. Insgesamt sind sie also ein schöner Zusatz zum großen, unhandlichen Atlas und entwickeln in der Kombination mit diesem ihre Stärke.

Kurzinfo:

Autor(en):Michael Schünke, Udo Schumacher
Verlag:Thieme
Auflage:1.
Erscheinungsjahr:2013
Seitenanzahl:394
Abbildungen:
845
Preis:39,99 €
Preis-Leistungs-Verhältnis
(1 = mies, 10 = grandios):
6

Rezension: „Duale Reihe Physiologie“

Duale Reihe PhysiologieDie Duale Reihe Physiologie von Thieme ist in diesem Herbst in der 2. Auflage erschienen und konnte durch diese Überarbeitung einige Fehler (aber leider nicht alle) aus der ersten Version verbessern.

Neben der mittlerweile allseits bekannten dualen Struktur aus normalem und Kurzlehrbuch und den vielen kleinen Merke- und Klinik-Kästen überzeugt die Neuauflage vor allem durch ihre einfach zu verstehenden Texte. Was Silbernagl und Schmidt / Lang bei Weitem nicht erreichen, gelingt der Dualen Reihe. Auch komplizierte Sachverhalte werden einfach erklärt und die Texte helfen so, die Inhalte aus dem Kurs oder der Vorlesung zu festigen.

Obwohl wirklich viele Fehler im Vergleich zur ersten Auflage beseitigt wurden, findet man in der Dualen Reihe immer noch nicht alle Inhalte, die auch in Prüfungen gefragt werden (das Nieren-Kapitel fällt in diesem Punkt besonders auf). Auch das Muskel-Kapitel hätte durchaus umfangreicher ausfallen können. Leider gibt es außerdem ein paar Rechtschreibfehler, vor allem am Ende des Buches.

Fazit:

Die Duale Reihe Physiologie ist eine angenehme Alternative zu den arrivierten Lehrbüchern wie dem Silbernagl oder Schmidt / Lang, da viele Themen ansprechend und leicht zu verstehen geschildert werden. Außer dem ansprechenden Design aus dem Hause Thieme überzeugen den Studenten auch die Abbildungen, die größtenteils leicht und schnell zu verstehen sind. Leider ist auch diese Auflage nicht der Weißheit letzter Schluss, da immer noch einige Rechtschreibfehler enthalten sind und nicht alle Kapitel gleich stark geschrieben sind (da sie ja auch unterschiedliche Autoren geschrieben haben).

Kurzinfo:

Autor(en):Jan C. Behrends, Josef Bischofberger, Rainer Deutzmann
Verlag:Thieme
Auflage:2.
Erscheinungsjahr:2012
Seitenanzahl:850
Abbildungen:
600
Preis:49,99 €
Preis-Leistungs-Verhältnis
(1 = mies, 10 = grandios):
5

Rezension: „Duale Reihe Biochemie“

Duale Reihe BiochemieBei den meisten Dozenten ist die Duale Reihe Biochemie leider noch nicht wirklich in der Wahrnehmung angekommen. Zumindest werden in den Vorlesungen eher Bücher wie der Löffler, Streyer oder in Frankfurt und Marburg der Müller-Esterl empfohlen. Für Studenten lohnt sich der Blick in die 3. Auflage der Reihe trotzdem.

Die Kapitelaufteilung erscheint im ersten Moment etwas unübersichtlich. So teilt sich das Buch grob in einen A-Teil (Einführung in die Biochemie) und einen B-Teil (Molekulare Zellbiologie), die beide zusammen nochmal insgesamt 30 Unterkapitel beinhalten. Beim näheren Betrachten erkennt man aber die Logik dahinter, die für das Lernverständnis grundlegend ist. Die Duale Reihe Biochemie weiß es nämlich im Gegensatz zu anderen großen Büchern dieses Faches möglichst schnell einen Gesamtzusammenhang aufzuzeigen. Wo sich andere Werke schnell mal im Detail verlieren, zeigt dieses Buch durch brauchbare klinische Beispiele oder einen klaren Satzbau und eine prägnante Wortwahl, worauf es ankommt. Bei vielen Themen ist es aber keinesfalls ein oberflächliches Abgrasen des Gegenstandskatalogs.

Toll sind auch die fast 700 Abbildungen, die einem natürlich beim Verständnisprozess weiterhelfen. Dass die Kapitel teilweise von unterschiedlichen Autoren verfasst wurden, merkt man kaum.

Als Add-On erhält man die Möglichkeit sich auf der Thieme-Internetseite Animationen wichtiger Stoffwechselwege am PC, auf dem Smartphone oder am Tablet-PC anzuschauen. Natürlich hilft das nicht jedem beim Lernen, aber jedem, der die Inhalte eher visuell aufnehmen möchte, wird dadurch ein schöner Zusatz geliefert.

Fazit:

Die Duale Reihe Biochemie ist ein wirklich gelungenes Lehrbuch der Biochemie, die bis auf ein paar Tippfehler umfassend und richtig informiert. Der ganz große Vorteil anderen Büchern gegenüber ist sicherlich, dass sie es schafft, komplexes Wissen lernbar zu machen. Allerdings dürfte es das Buch trotzdem leider schwer haben, sich gegen die arrivierten Lehrbücher durchzusetzen, da an vielen Unis die Praktikumsskripte und die darin angegebenen Kapitel zum Lernen auf den „alten“ Büchern basieren.

Kurzinfo:

Autor(en):Joachim Rassow, Karin Hauser, Roland Netzker, Rainer Deutzmann
Verlag:Thieme
Auflage:3.
Erscheinungsjahr:2012
Seitenanzahl:800
Abbildungen:
680
Preis:49,99 €

Rezension: „Kurzlehrbuch Biochemie“

Kurzlehrbuch BiochemieKurzlehrbücher sind bei vielen Studenten beliebt. So bekommt man schnell und effektiv einen Einblick in das Fach und kann das Grundwissen dann durch das Nacharbeiten im großen Lehrbuch vertiefen.

Thiemes neuestes „Kurzlehrbuch Biochemie“ gibt in 14 Kapiteln einen sehr guten Überblick über dieses große Fach der Vorklinik. Beim ersten Blick in das Buch fallen einem sofort die vielen Schaubilder und Grafiken auf. Bei nährerer Betrachtung merkt man, dass viele davon wirklich sinnvoll eingebunden sind und die Texte passend ergänzen. Natürlich dürfen in einem Biochemie-Buch auch die vielen Stoffwechselwege nicht fehlen, die das Fach bei vielen Studenten unbeliebt machen. Allerdings wird in den Erklärtexten schon auch darauf hingewiesen, welche Schritte bei den Synthese- oder Abbauwegen die wichtigsten und meistgeprüftesten sind.

Das Design des Buches gliedert sich ohne Weiteres in die Kurzlehrbuch-Tradition von Thieme ein und überzeugt mit einer klaren Strukur sowie vielen kleinen Hilfen, wie zum Beispiel den „Merke-Kästen“, dem „Lerncoach“, dem „Check-up“ am Ende eines wichtigen Abschnitts oder den zahlreichen klinischen Bezügen.

Im Anhang findet man zusätzlich noch hilfreiche chemische Grundlagen, wie wichtige Reaktionsformen oder funktionelle Gruppen. Außerdem gibt es noch 4 Tafeln mit Stoffwechselwegen, die man auch auf Extra-Blättern herausnehmen kann, um damit besser auch in der Gruppe lernen oder sich diese einfach an den Kühlschrank hängen zu können.

Fazit:

Die 3. Auflage des Kurzlehrbuchs Biochemie ist gut geschrieben und bietet genau das richtige Maß an Informationen, um einen guten Überblick vermittelt zu bekommen. Sicherlich macht es Sinn dieses Buch zum Beispiel vorlesungsbegleitend einzusetzen und wichtige Dinge dann nochmal in einem großen Lehrbuch nachzuschlagen, um umfassend und nachhaltig für das Staatsexamen zu lernen.

Kurzinfo:

Autor(en):Melanie Königshoff, Timo Brandenburger
Verlag:Thieme
Auflage:3.
Erscheinungsjahr:2012
Seitenanzahl:408
Abbildungen:
406
Preis:32,99 €

Rezension: „Taschenlehrbuch Physiologie“

Taschenlehrbuch PhysiologieDas Taschenlehrbuch Physiologie von Michael Gekle und Kollegen behandelt den ganzen Gegenstandskatalog der Physiologie im praktischen Taschenbuchformat. Der Begriff „Taschenbuch“ darf hier aber keinesfalls fälschlicherweise mit einem Kurzlehrbuch gleichgesetzt werden.

Das 880 Seiten lange Lehrbuch gliedert sich in insgesamt 4 Bereiche (Allgemeine Physiologie und Zellphysiologie; vegetative Physiologie; integrierte Körperfunktionen; Sinnesorgane und höhere Funktionen), die sich ihrerseits ebenfalls in kleinere Unterkapitel aufteilen. Thematisch eingeführt wird dabei jeweils mit einer kleinen Einleitung, die einem schon mal das Wichtigste näher bringt. Die Texte sind zumeist angenehm geschrieben und lassen sich auch gut überfliegen, da man durch fettgedruckte Begriffe schnell merkt, worauf es ankommt. Positiv fällt auch das Kapitel über Tinnitus auf. Hier wird erklärt, welche Ursachen für den unangenehmen Dauerton im Ohr verantwortlich gemacht werden und welche Möglichkeiten es in der Tinnitus Therapie heutzutage gibt.

Leider gibt es keine Zusammenfassungen zum Ende eines jeden Kapitels, was das Taschenlehrbuch zwar noch länger machen, aber eine Lernwiederholung sicher vereinfachen würde.

Durch Tabellen und schematische Darstellungen ist das Buch abwechslungsreich gestaltet und beschreibt auch Formeln in den meisten Fällen angemessen und sehr gut verständlich. Klinische Bezüge lockern immer wieder auf und machen den oftmals sehr theoretisch wirkenden Vorklinik-Stoff spannender.

Fazit:

Das Taschenlehrbuch Physiologie hat inhaltlich keinerlei Lücken, was den Stoff der Physiologie für das Physikum angeht. Deshalb sollte man dieses Buch auch nicht mit einem Kurzlehrbuch verwechseln, denn im Gegensatz zu einem solchen ist es einfach ausführlicher. Es ist also als Stufe zwischen ausführlichem Lehrbuch (beispielsweise Schmidt / Lang oder Silbernagl) und einem Kurzlehrbuch zu verstehen. Genau so kann man es auch sehr gut verwenden und damit beispielsweise zum Verständnis Themen vor Prüfungen oder Kursen nachlesen oder bei ausreichender Zeit auch Kapitel wiederholen.

Kurzinfo:

Autor(en):Michael Gekle et al.
Verlag:Thieme
Auflage:1.
Erscheinungsjahr:2010
Seitenanzahl:880
Abbildungen:
471
Preis:34,95 €

Rezension: „Taschenlehrbuch Biochemie“

Taschenlehrbuch BiochemieWie schon die Taschenlehrbuchausgabe der Physiologie, so erinnert auch die der Biochemie abgesehen vom Format (DIN A5) kaum an ein klassisches Taschenlehrbuch. Auf über 900 Seiten wird das Vorklinik-Fach mit hoher Genauigkeit und Akribie behandelt.

Das Ziel, das sich die Autoren gesetzt haben, können sie umsetzten und so erkennt man die deutliche Struktur des Buches, die von den Grundprinzipien und dem Allgemeinen immer mehr ins Detail geht. Spätestens in den letzten paar der 27 Kapiteln wird das Zusammenspiel der einzelnen Organsysteme und ihrer biochemischen Abläufe, zum Beispiel über Proteine, deutlich erkennbar. Im Gegensatz zu so manchem anderen Lehrbuch fällt es leichter, die wichtigen Fakten, die auch oft vom IMPP abgefragt werden, herauszufiltern.

Der Erklärstil ist durchweg einängig und schnörkellos. Das Taschenlehrbuch Biochemie verfügt über ein paar Abbildungen weniger als sein Vorgänger aus der Physiologie, aber bei ca. 400 farbigen und übersichtlichen Grafiken, kann man trotzdem nicht meckern. In vielen Biochemie-Lehrbüchern kommen die klinischen Aspekte zu kurz, sodass das Fach sehr leicht theoretischer erscheint als es in Wirklichkeit ist. Im Püschel hingegen kommt dieser Missstand selten zu Tage und nicht zuletzt durch das Kapitel Pathobiochemie kommt er in Sachen „Praxisbezug“ stark an den Horn heran.

Aufpassen sollte man beim Markieren: Auf den Hochglanzseiten hält sich der Textmarker nicht so gut und wenn man ihn nicht trocknen lässt, kann es zu Verschmierungen kommen.

Fazit:

Trotz des durchaus gelungenen Gesamtkonzepts, dürfte es dieses Lehrbuch schwer haben, sich gegen die arrivierten durchzusetzen. Natürlich findet man alle Themen und Schwerpunkte auch in diesem Taschenlehrbuch, aber die Dozenten arbeiten ihre Vorlesungen mit den großen Nachschlagewerken aus, wodurch eine bessere Vergleichbarkeit gegeben ist, wenn man sich diese zu Gemüte führt.
Für Studenten aber, denen ein Kurzlehrbuch zu grundlegend und ein großes Nachschlagewerk zu unhandlich oder zu ausführlich ist, bildet der Püschel sicherlich eine willkommene Alternative, die es versteht, trotz der Detailtreue nicht den roten Faden vermissen zu lassen.

Kurzinfo:

Autor(en):Gerhard P. Püschel et al.
Verlag:Thieme
Auflage:1.
Erscheinungsjahr:2011
Seitenanzahl:928
Abbildungen:
400
Preis:34,95 €