Rezension: „Die Anästhesie – Band 1 und 2“

"Die Anästhesie Band 1 und 2" von Hans-Walter StriebelSucht man ein Anästhesie-Lehrbuch, wird man früher oder später auf den „Striebel“ stoßen. Es gibt ihn als Taschenbuch-Version, aber auch in gebundener Form als zwei Bände starkes Werk. Wir haben uns an das große Lehrbuch gewagt und für euch testgelesen.

Zielgruppe:

Ganz klar Assistenzärzte in der Anästhesie. Vom Aufbau eines Narkosegerätes bis zu Grundlagen fachspezifischer Anästhesien wird alles erläutert. Für Studenten und Assistenten anderer Disziplinen lohnt sich die über 200-Euro-teure Investition aufgrund der Fülle an spezifischen Informationen wohl kaum, Fachärzten der Anästhesie mag der „dicke Striebel“ zu wenig Detailwissen umfassen.

Aufbau / Didaktik:

Das Wissen wird in zwei Bänden von je circa 900 Seiten vermittelt. Die Schrift ist angenehm groß und das Layout, Striebel-typisch, unaufgeregt. Lediglich manchmal wünscht sich das müde Auge ein wenig mehr Unterbrechungen auf einer vollen Textseite. Die große Stärke von Hans Walter Striebel ist seine Art, Wissen leicht verständlich aufzubereiten. Beide Bücher lesen sich angenehm leicht und setzen nicht zu viel Vorwissen voraus. In kleinerer Schrift mit dem Titel „Detail- bzw. Grundlagenwissen“ werden für das Verständnis förderliche Zusatzinformationen angeboten, wie z.B. die anatomischen Grundlagen der Epiduralanästhesie. Wie immer sind die Abbildungen selbst gezeichnet und zahlreiche Fotos tragen erheblich zum Verständnis des Gelesenen bei.

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Rezension: „Basiswissen Radiologie“

Basiswissen Radiologie aus dem Springer VerlagDie bildgebenden Verfahren spielen in der Diagnostik in vielen medizinischen Disziplinen eine große Rolle. Außerdem entscheiden sich immer mehr Medizinstudenten für Radiologie als Wahlfach im Praktischen Jahr. Wir haben die im letzten Jahr erschienene Erstauflage des Lehrbuchs „Basiswissen Radiologie“ probegelesen.

Zielgruppe:

Das Buch richtet sich vor allem an Medizinstudenten, die Radiologie als PJ-Wahlfach gewählt haben und bereitet diese dann vor allem auch auf die mündliche Examensprüfung zum Abschluss des Studiums vor. Aber auch künftige Chirurgen oder Internisten können von den radiologischen Grundlagen profitieren, die dieses Buch vermittelt.

Aufbau / Didaktik:

„Basiswissen Radiologie“ gliedert sich in 3 verschiedene Teile, von denen sich der erste den Grundlagen der einzelnen bildgebenden Modalitäten (Röntgen, CT, MRT, Angiografie, Sonografie…), dem Einsatz von Kontrastmittel, der Nuklearmedizin und Strahlentherapie sowie rechtlicher Grundlagen widmet. Im zweiten Teil werden dann spezielle Krankheitsbilder mit der hierbei jeweils für die Diagnostik wichtigen Bildgebung behandelt. Das abschließende Kapitel dient der Überprüfung des Gelernten und beinhaltet neben MC-Fragen und klinischen Fallbeispielen auch die Lösungen der am Ende jedes einzelnen Abschnittes gestellten Übungsfragen. Der Aufbau des Lehrbuchs lässt also sowohl ein strukturiertes Durcharbeiten von Anfang bis Ende als auch das Nachschlagen bestimmter Inhalte zu.

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Rezension: „Endspurt Vorklinik: PsychSoz“

Endspurt Vorklinik: PsychSoz von ThiemeNomen est omen – nachdem der vier Semester währende Marathon durch die Vorklinik erfolgreich beendet worden ist, eilt der Medizinstudent ohne eine Verschnaufpause zu nehmen im Endspurt Richtung Zielgerade, um sich dort dem Physikum zu stellen. Genau für diesen letzten Streckenabschnitt hat der Thieme Verlag das Heft „Endspurt Vorklinik: PsychSoz“ konzipiert.

Zielgruppe:

Genau wie die anderen Skripte aus der Reihe „Endspurt“, dient auch dieser Band aufgrund seiner Kompaktheit und seiner Ausrichtung auf physikumsrelevante Themen primär der Vorbereitung auf den ersten Abschnitt der ärztlichen Prüfung. Jedoch können auch Humanmedizinstudenten aus früheren Semestern vor ihren Prüfungen einen Blick in das Skript werfen. Anzumerken ist dabei aber, dass vermutlich je nach Universität und Semester nicht alle Themen aus Vorlesungen und Seminaren durch das Endspurt-Heft vollständig abgedeckt werden.

Aufbau / Didaktik:

Das Skript untergliedert sich in 6 Kapitel, diese wiederum sind in mehrere Unterkapitel unterschiedlicher Länge aufgeteilt. Meistens sind sie 1-4 Seiten lang, keines ist länger als 10 Seiten. Themen, zu denen das IMPP seit dem Frühjahr 2008 mindestens eine Frage gestellt hat, sind einerseits im Text gelb markiert, andererseits in gelben Kästen am Ende eines Unterkapitels zusammengefasst. Damit werden die für die Prüfung relevantesten Stichworte erneut komprimiert dargestellt, sodass bereits durch das Durchblättern der Seiten die Inhalte aus allen Altklausurfragen verinnerlicht werden können. Mithilfe von grünen Kästchen werden an manchen Stellen Lerntipps und Anmerkungen eingefügt. Grafiken und Tabellen werden etwas zu spärlich, dafür jedoch sinnvoll zur Illustration eingesetzt. Einige wenige Rechenbeispiele ergänzen die Statistik-Themen.

Der Einsatz der Farbe Gelb durch die vielen Hervorhebungen, die meistens über mehrere Zeilen gehen, sowie die vielen gelben Fazit-Kästchen lassen das Layout auf den ersten Blick möglicherweise etwas unübersichtlich und „aufgeregt“ wirken. Ein bedachterer Einsatz sowie zusätzliche Grafiken oder Tabellen würden der Gestaltung nicht schaden. Dennoch kann man sich dank kurzer Textblöcke und sinnvoller Zwischenüberschriften schnell auf einer Seite orientieren. Die Sprache ist stets prägnant und leicht verständlich, ohne dabei unsachlich zu werden. Auch die einzelnen Kapitel sind dank kurzer einleitender Sätze zu Beginn und Fazit-Kästchen am Schluss klar strukturiert.

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Rezension: „Sono Grundkurs“

Der Sono Grundkurs von Matthias Hofer.Ultraschalldiagnostik dürfte wohl neben den konventionellen Röntgenbildern die weit verbreitetste und interdisziplinärste Bildgebung sein. Gerade für junge Assistenten ist es deshalb sinnvoll die Sonographie strukturiert zu lernen. Das Arbeitsbuch „Sono Grundkurs“ bietet dafür eine praktische Herangehensweise. Wir haben die aktuelle 9. Auflage probegelesen.

Zielgruppe:

Der Sono Grundkurs von Matthias Hofer richtet sich an Medizinstudenten der höheren Semester und frisch gebackene Assistenzärzte aus dem Gebiet der inneren Medizin, Chirurgie und Radiologie. Aber beispielsweise auch Gynäkologen oder Pädiater können sich durch dieses Arbeitsbuch einen guten Überblick über die sonografischen Möglichkeiten holen.

Aufbau / Didaktik:

Das Buch ist 9 einzelne Kapitel bzw. Kurstage eingeteilt (Retroperitoneum, Gallenwege, Leber, Nieren usw.), die jeweils ca. 10-15 Seiten umfassen. Die Bezeichnung „Kurstage“ zielt schon darauf ab, dass man eben ein Kapitel an einem Tag durcharbeiten kann und so in insgesamt 10 Tagen (inkl. der physikalischen Grundlagen, die vor dem 1. Kurstag behandelt werden) einen umfassenden Grundkurs absolviert hat. Die einzelnen Kapitel sind ähnlich aufgebaut und beziehen sich zuerst immer auf die Anatomie und die Normalbefunde, bevor sie dann Bezug zu den möglichen Pathologien nehmen. Abgeschlossen wird jeder Kurstag durch ein paar Quizfragen, die das Gelernte abprüfen und schriftlich oder eben im Kopf beantwortet werden können.

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Zahnmedizin in Heidelberg #2: Anatomie und Präpkurs

Myrièlle studiert im 1. Semester Zahnmedizin in Heidelberg.Myrièlle ist 19 Jahre alt und hat im letzten Oktober ihr Zahnmedizinstudium an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg begonnen. Damit startet für sie ein neuer Lebensabschnitt in einer neuen Stadt mit neuen Freunden, neuen Tagesabläufen und vielen neuen Eindrücken. In mehreren Beiträgen schildert Myrièlle ihre ersten Erfahrungen vom neuen Leben als Zahni.


Egal ob man später Chirurg, Internist oder Kieferorthopäde wird: Durch den Präpkurs muss jeder Mediziner zu Beginn seiner Karriere. Bei uns in Heidelberg startet der Präparierkurs parallel mit den Vorlesungen zur Makroskopischen Anatomie direkt in der ersten Woche. Mittlerweile habe ich den wohl sagenumwobensten Teil der Vorklinik hinter mir – und möchte keine der Erfahrungen der letzten vier Monate missen.

Auf den Tag hatten wir wohl alle hingefiebert: Das erste Mal Präparieren. Im weißen Kittel und mit Handschuhen bewaffnet betraten wir den nach Formalin riechenden Saal. Ein weiß gekachelter Raum und neun Metalltische, auf jedem ein eingewickelter Körper. Der Beginn des Präpkurses ist für wohl jeden Studenten herausfordernd. Kaum einer hat bis dato eine Leiche gesehen, und für viele ist es die erste intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Sterben und Tod. Angeleitet werden die kleinen Studentengruppen von jeweils zwei „Präp-Assis“ – Studenten im dritten Semester – und einem Tutor für virtuelle Anatomie. Präpariert wird jeweils zweimal die Woche für jeweils drei Stunden. Dabei ist jedem Tisch ein Dozent zugeteilt, der am Körper erklärt, hin und wieder abfragt und die mündlichen Testate abnimmt.

Anschauungsunterricht gibts im Präpkurs, die Theorie muss man fleißig aus dem Anatomieatlas lernen.Die Anatomie startet mit dem Thema Osteologie. In den Vorlesungen wird der Bewegungsapparat abgehandelt, während zeitgleich am Körperspender gearbeitet wird. Anschließend folgt das Thema Extremitäten (in Heidelberg entfällt das für uns Zahnmediziner). Im Abschnitt Situs werden die inneren Organe in den Bereichen Thorax, Abdomen und Becken freigelegt, entnommen und durchgesprochen. Viele Studenten finden dieses Gebiet am spannendsten, obwohl es schon ein komisches Gefühl ist, die Sternum-Säge anzusetzen und den Thorax zu eröffnen. Doch schnell – und so geht es vielen – brüht man mit der Zeit ab und verdrängt, dass dort ein Mensch liegt. Anschließend folgt das Thema Kopf / Hals: Die Sinnesorgane werden präpariert, Leitungsbahnen freigelegt und Hirnnerven gepaukt. Ein spannendes Kapitel, aber auch sehr emotional. Das Gesicht zu Präparieren stellt für viele Studenten eine große Hürde dar. Anschließend folgte beim Thema ZNS die Entnahme und Präparation des Gehirns und des Rückenmarks.

Einmal alle zwei Wochen hatten wir dann noch Virtuelle Anatomie. Zusammen mit einem Tutor lernten wir, CT-Bilder zu befunden und sahen uns die wichtigsten Strukturen an 3D-Programmen an. Auch wenn man am Anfang das Gefühl hatte, absolut gar nichts zu erkennen, wird man schnell mit den Programmen vertraut und entdeckt schlussendlich auch kleinere Nerven und Gefäße.

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Rezension: „Chemie für Mediziner“

Chemie für Mediziner von Axel ZeeckChemie wird von vielen Studenten als große Hürde empfunden und gilt in der Vorklinik mitunter als das Angstfach schlecht hin. Der Zeeck soll das Problem lösen: Chemie von Grund auf verstehen – und nicht nur auswendig lernen. Ob das Buch hält, was der Verlag verspricht, haben wir für euch getestet.

Zielgruppe

Das Buch richtet sich an die Mediziner der Vorklinik und lässt sich vorlesungsbegleitend und als Vorbereitungswerk auf die Abschlussklausur sowie das (Vor-) Physikum verwenden. Der Zeeck setzt darauf, das Fach Chemie ohne vorherigen Kenntnisstand verständlich zu machen und ist daher vor allem für Studenten geeignet, die Chemie entweder früh abgewählt haben oder bei denen das Abitur schon länger her ist.

Aufbau / Didaktik

In 23 Kapiteln, unterteilt in die Teile Anorganische und Organische Chemie, wird der gesamte medizinrelevante Stoff der Chemie abgehandelt. Zu Beginn jedes Kapitels gibt es ein Orientierungskästchen, welches den Inhalt in den Gesamtkomplex der Chemie einordnet und einen Überblick auf die Themen der Lerneinheit gibt. Generell wird viel mit Kästchen und Tabellen gearbeitet, die wichtige Aspekte oder Erläuterungen zu Fachbegriffen beinhalten. Besonders gelungen und interessant finden wir die roten Kästen, welche medizinisch relevante Themen abhandeln und so schon früh Bezüge zu Krankheitsbildern und Therapien herstellen. Darüber hinaus finden sich am Ende jedes Kapitels Checklisten und Übungsaufgaben. Als Abschluss des Buches gibt es für das schnelle Nachschlagen ein Glossar der wichtigsten Fachbegriffe.

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Rezension: „Taschenatlas Anästhesie, 6. Auflage“

Taschenatlas Anästhesie, 6. AuflageBei vielen Studenten gehört Anästhesie zu den Lieblingsfächern im Studium. Wir haben die 6. Auflage des Taschenlehrbuch Anästhesie probegelesen, um zu erfahren, für wen sich dieses Buch eignet.

Zielgruppe:

Der Taschenatlas Anästhesie eignet sich für Studenten, die sich für dieses Fach interessieren oder eine Famulatur in der Anästhesie absolvieren sowie für PJler, welche Anästhesie als Wahltertial gewählt haben. Ebenso eignet sich der Taschenatlas für Assistenzärzte, die noch am Beginn ihrer Assistenzzeit stehen.

Aufbau / Didaktik:

Das Buch ist in 15 Kapitel aufgeteilt, die jeweils logisch aufeinander aufbauen. Jedes Kapitel hat zusätzlich zwischen 3 bis 8 Unterkapitel. Wie auch die anderen Taschenatlanten von Thieme hat auch dieses Buch den typischen Aufbau, wobei linksseitig den Fließtext und auf der rechten Seite die dazugehörigen farbigen Abbildungen findet. Die Abbildungen und Merkkästen helfen einerseits
für ein besseres Verständnis, andererseits dienen sie auch nochmals zu kurzen Zusammenfassung des jeweiligen Textes, was beim schnellen Nachschlagen sehr hilfreich sein kann. Die manchmal etwas textlastigen Seiten werden durch fettgedruckte Schlagwörter teilweise etwas aufgelockert. Im Anhang finden sich verschiedene Tabellen und Formeln, u.a. für die gängigsten Medikamente in der Anästhesie oder aber auch wichtige Normwerte zum Nachschlagen im klinischen Alltag. Zusätzlich zum Buch erhält man auch einen eRef Online-Zugang.

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