Rezension: „Anatomie – Der fotografische Atlas“

Anatomie - Der fotografische AtlasFür viele Erstsemester ist ein Anatomieatlas eine der ersten Investitionen im Studium, weil häufig Anatomie zu Beginn das wichtigste Fach ist. Im Gegensatz zu Prometheus und Sobotta vermittelt der Anatomie-Atlas von Rohen, Yokochi und Lütjen-Drecoll sein Wissen dabei durch Fotoabbildungen.

Zielgruppe:

Natürlich ist der fotografische Atlas vor allem für frisch gebackene Medizinstudenten im ersten Semester konzipiert. Aber auch für andere medizinische Berufs- bzw. Ausbildungsanfänger wie Physiotherapeuten oder Sportstudenten ist dieser Atlas geeignet.

Aufbau / Didaktik:

Der Atlas ist in insgesamt 8 Kapitel unterteilt. Dabei werden am Anfang unter anderem allgemeine Informationen zu anatomischen Lageverhältnissen, Knochen, Gelenken, Muskeln und den Leitungsbahnen gegeben. Danach behandeln die Kapitel die Anatomie sprichwörtlich von Kopf bis Fuß, sodass die unteren Extremitäten das letzte Kapitel bilden.

Inhalt:

Mit über 1200 Abbildungen bietet der Atlas sehr viel Anschauungsmaterial, was hauptsächlich aus Fotos von präparierten Organen und Leitungsbahnen besteht, aber auch eine Menge Schnittbilder wie CT- oder vor allem MRT-Bilder enthält. Dabei sind wichtige Strukturen stets nummeriert und werden unter oder neben der Abbildung dann auch mit Namen genannt. Vor allem im Rahmen von Arterien-, Venen- oder Nervenverläufen wird häufiger auf schematische Darstellungen zurückgegriffen, was das Lernen vereinfacht. Muskelbeschreibungen wie Ursprung, Ansatz und Innervation gibt es leider nur in den zum Atlas passenden Lerntafeln.

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Rezension: „Taschenlehrbuch Histologie, 5. Auflage“

Taschenlehrbuch Histologie, 5. AuflageHistologie wird an den meisten Universitäten wie Anatomie auch in den ersten Semestern geprüft und wird ebenfalls zumeist in 3 verschiedene Abschnitte (Bewegungsapparat, innere Organe, Kopf / Hals / ZNS) aufgeteilt. Die Investition in ein Histo-Buch macht also gleich zu Anfang schon Sinn und sollte wie der Kauf eines Anatomie-Atlases zu den ersten Tätigkeiten eines frischgebackenen Medizinstudenten gehören.

Zielgruppe:

Das Taschenlehrbuch Histologie ist für Medizinstudenten in den vorklinischen Semestern gedacht, die sich neben den Angeboten der Uni (Vorlesungen und Kurse) einen guten theoretischen Wissenhintergrund aufbauen wollen.

Aufbau / Didaktik:

Das Taschenlehrbuch gliedert sich grob in 3 Teile (Zellenlehre, Allgemeine Histologie und Mikroskopische Anatomie), die wiederrum in kleinere logisch geordnete Organsysteme aufgeteilt sind. Wichtige Begriffe sind fett gedruckt und die vielen Abbildungen erleichtern das Verständnis. Merkekästen oder Zusammenfassungen am Ende eines Kapitels fehlen leider.

Inhalt:

Entgegen mancher Behauptungen reicht der Umfang des Buches locker aus, um die histologischen Inhalte der Vorklinik zu lernen. Es dürfte kaum Dozenten geben, die mehr verlangen, als in diesem Buch an Wissen angeboten wird. Rezension: „Taschenlehrbuch Histologie, 5. Auflage“ weiterlesen

Rezension: „Das Elektrokardiogramm, 10. Auflage“

Das Elektrokardiogramm, 10. AuflageDas EKG gilt als einfaches, schnelles und kostengünstiges diagnostisches Mittel und wird in dieser Form gerade in der Notaufnahme oder in der Praxis häufig eingesetzt. Grund genug also, um sich schon im Studium mit dieser feinen Linie und deren Aussagekraft zu beschäftigen. Ein Lehrbuch für diesen Zweck ist „Das Elektrokardiogramm“ von Thieme, das es seit Kurzem in der 10. Auflage gibt.

Zielgruppe:

Das Buch spricht vor allem Studenten und junge Ärzte an. So findet man sowohl die grundlegenden Infos, die quasi zur Befundung auf dem Gang ausreichen, als auch weiterführende wissenswerte Punkte, wenn man beispielsweise einen internistischen Facharzt anstrebt.

Aufbau / Didaktik:

Insgesamt gliedert sich „Das Elektrokardiogramm“ in 24 Kapitel, von denen die ersten für grundlegendes Wissen wie die anatomischen und physiologischen Grundlagen des EKGs dienen. Weiter geht es mit basalen Informationen zur routinemäßigen Auswertung und den verschiedenen Anteilen der Ableitungen. Danach folgen die Pathologien wie Rhythmusstörungen oder dem Myokardinfarkt, den wohl jeder Arzt in der klassischen Form im EKG erkennen können sollte. EKG-Sonderformen wie die des Schrittmacher-EKGs und ein Kapitel über verschiedene Artefakte und ihr jeweiliges Korrelat runden das Buch passend ab. Rezension: „Das Elektrokardiogramm, 10. Auflage“ weiterlesen

Rezension: „Medi-Learn Psychologie 2015/2016“

MEDI-LEARN Skriptenreihe Psychologie 2015/2016Die Medi-Learn Skriptenreihe gibt es mittlerweile in der 7. Auflage. Im Vergleich zu alten Versionen hat sich das Format der Hefte über die Jahre etwas vergrößert, das Konzept hinter dem Projekt ist aber das gleiche geblieben.

Zielgruppe:

Die Skriptreihe ist vor allem für Studenten interessant, die einen Überblick über die
relevanten Themen bekommen möchten, besonders zur Vorbereitung auf das Physikum oder auf die Psych/Soz-Klausur.

Aufbau / Didaktik:

Die Gliederung erfolgt in vier Skripten, die die unterschiedlichen Themengebiete behandeln. So umfassen die Skripte biopsychologische Modelle, methodische und theoretische Grundlagen, Gesundheits- und Krankheitsmodelle, sowie spezifischere Themen für den
Arztberuf wie Gesellschaft, Gesundheit, Krankheit, Arzt- Patient- Beziehung etc. Im letzten Skript findet sich ein Vokalbelheft. Die Aufteilung erscheint sinnvoll, da zunächst allgemeinere psychologische Modelle erklärt werden, bevor die dann für den Beruf interessanteren Konfliktpotentiale erläutert werden. Didaktische Mittel wie Merk- Kästen, Beispiele und Zusammenfassungen am Ende eines Kapitels erleichtern die Fertigung des Lernprozesses, wie man bereits von der Medi- Learn-Skripten gewohnt ist. Die Aufteilung in 3 verschiedene kurze Skripte macht Sinn, da sich die Hefte so leichter in den Physikums-Lernplan integrieren lassen.

Inhalt:

Die Sprache ist simpel gehalten, Fachwörter werden oft umschrieben oder erklärt und anschließend verwendet. Vorwissen ist bei den Abschnitten zumeist nicht zwingend notwendig. Rezension: „Medi-Learn Psychologie 2015/2016“ weiterlesen

Rezension: „Kurzlehrbuch Innere Medizin, 3. Auflage“

Das Kurzlehrbuch Innere Medizin von Thieme gibt es nun in der 3. Auflage.Das erfolgreiche „Kurzlehrbuch Innere Medizin“ von Thieme gibt es seit dem Frühjahr dieses Jahres in der 3. Auflage.

Zielgruppe:

Wie bereits die Vorauflagen ist das Kurzlehrbuch vor allem für Studenten konzipiert, die in relativ kurzer Zeit einen Überblick über das Stoffgebiet bekommen möchten. Natürlich kann man so auch immer mal wieder bestimmte Themen während einer Famulatur, im PJ oder auch am Anfang der Assistenzzeit nachlesen und wiederholen.

Aufbau / Didaktik:

Das „Kurzlehrbuch Innere Medizin“ gliedert sich in 12 Kapitel, die die einzelnen Gebiete des großen Faches behandeln. So umfasst das Buch von der Kardiologie, Angiologie, Hämatologie, Pneumologie, Gastroenterologie über die Endokrinologie, Nephrologie und Immunologie bis hin zur Rheumatologie, Infektiologie und internistischen Intensivmedizin ein breites Spektrum auf den 664 Seiten. In jedem Kapitel wird erst einmal auf die jeweiligen Leitsymptome und die diagnostischen Methoden hingewiesen, bevor spezifische Krankheitsbilder erklärt werden. Im Vergleich zur Vorauflage fällt sofort auf, dass die Autoren diesmal über 50 Bilder mehr verwendet haben, die das nochmal deutlich verbesserte Layout auch bei den nackten Zahlen bescheinigen. Optisch hervorgehobene Fallbeispiele leiten jedes Kapitel ein und sogenannte „Key Points“, Merke-Kästen, Tabellen und Praxistipps sind ebenfalls im Zuge der Designüberarbeitung von Thieme optisch verbessert worden. Das Lesen der Texte fällt so wirklich leichter und das fördert den Verständnisprozess merklich.

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Rezension: „Physiologie des Menschen“

Physiologie des MenschenSeit kurzer Zeit gibt es das Lehrbuch „Physiologie des Menschen“ in der 4. Auflage. Das besondere an dem Buch: Es wurde von 3 Frankfurter Medizinstudenten konzipiert, gestaltet und geschrieben und das ganz ohne Unterstützung eines Verlags.

Zielgruppe:

„Physiologie des Menschen“ ist größtenteils auf das Seminar und das Praktikum der Physiologie an der Uni Frankfurt abgestimmt. Da dort das Seminar in 2 Semester aufgeteilt ist, gibt es auch 2 Teile (der 2. Teil wird im Herbst veröffentlicht) des Lehrbuchs. Aber auch für Studenten anderer Unis lohnt sich „Physiologie des Menschen“, denn es enthält alle physikumsrelevanten Themen und deckt damit den Lehrkatalog aller medizinischen Fakultäten in Deutschland ab.

Aufbau / Didaktik:

Das Buch besteht aus insgesamt 10 Kapiteln (Zellphysiologie, Muskel, Herz, Kreislauf, Niere, Atmung, Blut, Immunsystem, Physiologisches Praktikum, Übungsfragen) und enthält zusätzlich noch wichtige Formeln und ein Abkürzungsverzeichnis im Anhang. Damit orientieren sich die Autoren grob an der chronologischen Reihenfolge der Physiologie-Seminare in Frankfurt, die im 2. Semester mit dem Thema Zellphysiologie beginnen. Die Texte sind durchweg sehr verständlich geschrieben und man merkt schnell, dass das Buch von Studenten verfasst wurde, die sich selber noch gut an den Lernprozess in diesem Fach erinnern können. Neben Merke-Kästen, fettgedruckten Schlüsselwörtern und Zusammenfassungen am Ende eines Kapitels, findet man im Buch vor allem immer wieder auch Hinweise zu themenverwandten Beispielen aus der Klinik oder auch kleine Cartoons oder man einen Dialog aus einer Folge Scrubs. Praktischerweise gibt es zu jedem Kapitel am Ende des Buches ein paar MC-Übungsfragen mit jeweils zugehöriger Erklärung der einzelnen Antwortmöglichkeiten. Selbstgestaltete Abbildungen und erklärende Bildunterschriften runden das studentisch orientierte Gesamtpaket des Buches ab. Leider fehlt ein Stichwortverzeichnis, doch das befindet sich bereits in Planung für die nächste Auflage.

Inhalt:

Inhaltlich orientiert sich das Lehrbuch wie schon geschrieben am Seminar und mit einem Kapitel auch an den wichtigsten Themen des Praktikums der Physiologie der Uni Frankfurt. Rezension: „Physiologie des Menschen“ weiterlesen

Rezension: „Kurzlehrbuch Medizinische Psychologie und Soziologie“

Die 3. Auflage des Kurzlehrbuchs Medizinische Psychologie und Soziologie von ThiemePsych/Soz gehört zu den eingängigeren Fächern in der Vorklinik und hat mit 60 Fragen im Physikum in der Hinsicht den gleichen Stellenwert wie Physiologie oder Biochemie. Ein Buch erscheint deshalb also sinnvoll, doch was bietet die 3. Auflage des Kurzlehrbuchs Medizinische Psychologie und Soziologie?

Zielgruppe:

Das Kurzlehrbuch eignet sich für den vorklinischen Studienabschnitt, sobald die entsprechenden Vorlesungen gehalten werden, da diese mit dem Buch vor- oder nachbereitet werden können. Natürlich lässt sich auch die Psych/Soz-Klausur damit angehen. Während der Vorbereitung aufs Physikum lohnt sich dann vor allem noch der Faktentrainer zum Nachschlagen, ansonsten ist dann wohl ein kurzes, noch prägnanteres Skript angebrachter.

Aufbau / Didaktik:

Insgesamt beinhaltet das Kurzlehrbuch 11 Kapitel, von denen vor allem das der „Theoretischen Grundlagen“ mit ca. 90 Seiten und 10 Unterkapiteln längenmäßig hervorsticht. Die weiteren Kapitel („Bezugssysteme von Gesundheit und Krankheit“, „Gesundheits- und Krankheitsmodelle“, „Methodische Grundlagen“, „Arzt-Patient-Beziehung“, „Urteilsbildung und Entscheidung“, „Interventionsformen“, „Besondere medizinische Situationen“, „Patient und Gesundheitssystem“, „Prävention“, „Maßnahmen“)  sind mit durchschnittlich 20 Seiten meist deutlich kürzer. Eine ausgewiesene Unterscheidung zwischen soziologischem und psychologischem Teil gibt es nicht, würde aber ja auch keinen direkten Sinn machen. Als zusätzliches eigenständiges Heftchen findet man in dem Buch den sogenannten Faktentrainer, in dem die wichtigsten Begriffe nochmal kurz erklärt werden. Rezension: „Kurzlehrbuch Medizinische Psychologie und Soziologie“ weiterlesen