Je nachdem, wie anschaulich das Fach Biochemie in der Vorklinik gestaltet wird, ist es bei manchen Studenten nicht gerade das Lieblingsfach. Aufgrund der Bedeutung neben den anderen Vorklinik-Schwergewichten Anatomie und Physiologie sollte man aber trotzdem fundiert auf die Prüfungen und damit auch für das Physikum lernen. Nach 6 Jahren gibt es seit April dieses Jahres die nun 5. Auflage der Dualen Reihe Biochemie. Ob die Neuerungen die Anschaffung der Neuauflage rechtfertigen oder man getrost auf die 4. Auflage zurückgreifen kann, beantworten wir für Euch.
Zielgruppe
Das Buch eignet sich für Medizinstudenten der ersten vier Semester (Vorklinik) sowie für die Vorbereitung auf das 1. Staatsexamen (Physikum).
Aufbau / Didaktik
Die Duale Reihe Biochemie besteht aus folgenden 8 Teilen: Energiestoffwechsel; Zellbiologie; Zellzyklus und molekulare Genetik; Zelluläre Kommunikation; Infektionen, Verletzungen und Vergiftungen; Blut, Leber und Niere; Muskulatur und Nervensystem; Ausblick. Diese großen Abschnitte teilen sich wiederum in kleinere Kapitel auf. Abschließend werden 12 klinische Fälle besprochen, die im Buch verteilt sind. An dieser Grundordnung hat sich im Vergleich zur Vorauflage nichts geändert. Neben der bekannten Duale-Reihe-Struktur mit Kurzzusammenfassungen am Rand finden sich auch in der 5. Auflage des Buches traditionelle Features wie Merke-Boxen, Exkurse und Tabellen. Manche Abbildungen wurden überarbeitet, ebenso wie einige klinische Bezüge.

„Biochemie des Menschen“ gliedert sich grob in 5 verschiedene Teile: Den Anfang machen wie üblich die chemischen Grundlagen, in diesem Teil werden Dinge wie Kohlenhydrate, Lipide, Proteine und Nukleinsäuren und deren Eigenschaften aufgearbeitet. Im 2. Teil geht es um das Thema „Energie“, also um Stoffwechselprozesse in der Zelle. Anschließend widmet sich die „Molekularbiologie“ dem Genom, der Genexpression, Replikation und dem Zellzyklus. Im Hormonteil werden verschiedene Hormone (zum Beispiel Insulin und Glukagon) und deren Wirkmechanismus erklärt. Abschließend geht es in dem Teil „Von der Zelle zum Organismus“ um die biochemische Bedeutung in Bezug auf die Organsysteme des menschlichen Körpers, also beispielsweise im Blut, in der Muskulatur, in der Leber, in den Nieren oder im Immunsystem. Insgesamt unterteilen sich diese 5 Teile in 35 Unterkapitel. Das Textbild ist sehr übersichtlich im 2-Spalten-Modus angelegt, besonders wichtige Aussagen sind in gelben Kästen markiert. Klinische Fälle kommen teilweise etwas kurz, findet man aber immer in grün hinterlegten Kästen. Besonders wichtig in einem Biochemie-Buch: Die ca. 1200 Abbildungen sind nicht überfrachtet und haben ein geordnetes Farbschema. Wie immer bei Thieme, gibt es „Biochemie des Menschen“ über eRef auch als eBook, um dieses dann auf dem Tablet oder Smartphone durchzuackern.
Neben der Anatomie und der Physiologie gehört Biochemie in den ersten 4 Semestern zu den wichtigsten Fächern des Medizinstudiums. Um so wichtiger also, dass man sich für Testate und Klausuren wappnet und mit einem verständlichen Buch lernt. Die Biochemie-Ausgabe der Dualen Reihe gibt es seit März in der 4. Auflage. Wir haben sie für euch getestet.
An vielen Universitäten wird die Rechtsmedizin erst in den späten klinischen Semestern behandelt und einen Kurs in diesem Fach gibt es auch nicht überall. Aufgrund der traditionell klein gehaltenen Anzahl rechtsmedizinischer Fragen im Examen, macht auf diesem Gebiet ein grober Überblick einfach mehr Sinn als zu viele Details. All das sind passende Attribute, die für eine Verwendung eines BASICS-Heft sprechen.
Bei den meisten Dozenten ist die Duale Reihe Biochemie leider noch nicht wirklich in der Wahrnehmung angekommen. Zumindest werden in den Vorlesungen eher Bücher wie der Löffler, Streyer oder in Frankfurt und Marburg der Müller-Esterl empfohlen. Für Studenten lohnt sich der Blick in die 3. Auflage der Reihe trotzdem.