Durch den TMS die Wartezeit verkürzen

In Deutschland gibt es knapp 11.000 Studienplätze für das Studium der Humanmedizin. Der größte Teil davon (9000) entfällt auf Plätze, die zum Wintersemester vergeben werden. Im Jahr 2014/2015 bewarben sich 43002 Interessenten, das entsprach also einer Quote von fast 5 Bewerbern pro Studienplatz. Und die letzten Semester zeigen, dass die Anzahl an Bewerbern weiter steigt, während das Potential zum Ausbau neuer Studienplätzen an den Universitäten fast erschöpft scheint. Das Resultat dieses Mediziner-Booms sind lange Wartezeiten für all diejenigen, deren Abiturnote nicht zu den allerbesten des Landes gehört.

Für viele Interessenten ergibt sich damit eine fast unüberbrückbare Wartezeit von bis zu 6 Jahren. Klar, dass sich aufgrund dieses Umstands viele Abiturienten nach alternativen Berufswünschen umschauen, weil das Medizinstudium mit 6 Jahren ja sowieso schon eine lange Regelstudienzeit aufweist. Doch seit ein paar Jahren lässt sich die Wartezeit an vielen Unis durch den sogenannten Medizinertest verkürzen.

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Rezension: „Taschenlehrbuch Histologie, 6. Auflage“

Das Taschenlehrbuch Histologie gibt es seit Februar 2019 in der 6. Auflage.Das bekannte Taschenlehrbuch Histologie von Renate Lüllmann-Rauch gehört bei vielen Studenten zur Grundausstattung in der Vorklinik. Seit Anfang des Jahres gibt es das kleinformatige Buch nun in der 6. Auflage, die wir uns für euch mal etwas näher angesehen haben.

Zielgruppe:

Nach wie vor eignet sich das Taschenlehrbuch hauptsächlich für Human- und Zahnmedizinstudenten in den vorklinischen Semestern, die im Rahmen des Anatomiekurses mit der Histologie in Berührung kommen. Auch für Pharmazeuten und Studenten der Biochemie und Molekularbiologie soll das Buch laut der Autoren einen Mehrwert im Rahmen ihrer Ausbildung darstellen, aber in erster Linie dürfte man das Buch in den Händen der vorgenannten Studenten sehen.

Aufbau / Didaktik:

Am Aufbau des Taschenlehrbuchs hat sich im Vergleich zur Vorauflage kaum etwas getan: Weiterhin sind die 3 großen Themen „Zellenlehre“, „Allgemeine Histologie“ und „Mikroskopische Anatomie“ in weitere kleine Kapitel unterteilt. In der 6. Auflage werden die einzelnen Abschnitte und Seiten allerdings vermehrte farblich akzentuiert, was die Übersicht fördert. Weiterhin sind zwar wichtige Begriffe fett oder kursiv hervorgehoben. Allerdings leidet das Layout aufgrund der hauptsächlich verwendeten Blocktexte. Uns fiel das Lesen vor allem in trockeneren Teilen umso schwerer. Die Abschnitte, die den sehr theoretischen Texten entgegen wirken sollen, sind leider noch kleiner als der Normaltext gedruckt und beschreiben funktionelle Zusammenhänge und molekulare Hintergründe der verschiedenen Zellstrukturen. Farblich hervorgehobene Kästen leiten manche Kapitel ein, allerdings sucht man Zusammenfassungen oder Merkekästen auch in dieser Auflage vergeblich. Positiv sind nach wie vor die vielen guten Abbildungen.

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Online-Petition für ein faires PJ

Mit 3,75 Euro pro Stunde reicht der Verdienst eines Medizinstudenten im PJ meistens nicht mal für die Miete aus.Nach dem 2. Staatsexamen stehen für die Medizinstudenten insgesamt 12 Monate im Rahmen des Praktischen Jahres in einem Krankenhaus oder teils auch in einer Praxis an. Innerhalb dieser 3 Tertiale (à 4 Monate) geht es für die Studenten darum, das theoretische Wissen in die Tat umzusetzen und in der Patientenversorgung erste Erfahrungen und praktische Fähigkeiten zu erwerben. Wie in anderen Studiengängen (zum Beispiel Lehramt oder Jura) gehört dieses Praxisjahr zur Ausbildung innerhalb des Studiums. Ein PJler arbeitet ca. 40 Stunden pro Woche und hat innerhalb dieses Jahres zwar 30 Tage Urlaub, muss diese jedoch auch für Krankheitstage verwenden. Die Bedingungen für das PJ variieren von Krankenhaus zu Krankenhaus stark.

Wenn die Studenten für ihre Arbeit eine Bezahlung bekommen, dann nie mehr als 600 Euro pro Monat. Das entspricht einem Studenlohn von 3,75 Euro, was natürlich weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn liegt. Lehramt- oder Jurastudenten erhalten jedoch eine weitaus höhere und fairere Bezahlung während ihres Referendariats. Ohne finanzielle Unterstützung der Eltern ist das Medizinstudium jedoch nicht abzuschließen, dieses System schließt sozial Schwache somit vom Arztberuf aus. Außerdem gibt es nicht überall eine vernünftige Struktur, um durch Kurse und Selbststudium für eine gute Ausbildung zu sorgen.

Um auf diese Probleme hinzuweisen und um das System durch konkrete Punkte zu verbessern, hat die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e. V. (bvmd) eine Online-Petition gestartet.

Unterstützer und Befürworter einer guten und umfassenden Ausbildung für Medizinstudenten im Praktischen Jahr können sich online unter https://www.openpetition.de/petition/online/petition-fuer-ein-faires-praktisches-jahr-im-medizinstudium eintragen und somit die Position der bvmd gegenüber des Bundesministeriums für Gesundheit, dem medizinischen Fakultätentag, der Gesundheitsministerkonferenz, dem Verband der Universitätsklinika Deutschlands und gegenüber der Deutschen Krankenhausgesellschaft zu stärken. Die Petition kann als erster Schritt in die richtige Richtung für ein besseres und faires Medizinstudium gelten.

Rezension: „MEDI-LEARN Skriptenreihe Gesamtpaket“

Das Gesamtpaket der MEDI-LEARN SkriptenreiheSeit Anfang des Jahres gibt es die MEDI-LEARN Skriptenreihe in der mittlerweile 8. Auflage. Was gibt es Neues? Welche Inhalte sind gleich geblieben? Wir haben die Skripte unter die Lupe genommen.

Zielgruppe:

Die Skripte richten sich natürlich vor allem an Medizinstudenten im 4. Semester, die sich in der unmittelbaren Vorbereitung auf das Physikum befinden. Aber auch schon in den früheren Semestern kann ein Blick in die Skripte nicht schaden.

Aufbau / Didaktik:

Das Gesamtpaket der Skriptenreihe besteht aus insgesamt 42 Skripten. Neben der einzelnen Fächer Anatomie (7 Bände), Biochemie (7 Bände), Biologie (2 Bände), Chemie (2 Bände), Histologie (3 Bände), Lernstrategien (1 Band), Mathe/Physik (2 Bände), Physiologie (6 Bände), Psychologie (4 Bände) gehören ein Skript zu Lernstrategien und insgesamt 8 Bände mit ausgedruckten Examensfragen zum Paket. Außerdem bekommt man ein Biochemie-Poster und einen Lizenzschlüssel für die Online-Plattform „Das bringt Punkte“ dazu. Die Hefte sind dabei immer ähnlich aufgebaut und machen insgesamt einen moderneren Eindruck als die Vorauflagen. Zwar gibt es leider kein Rippenspreitzer-Cartoon mehr auf dem Einband, dafür erscheinen die Inhaltsseiten aber aufgeräumter und bauen weiterhin auf die bekannten Features mit Relevanz-Angaben, Merke-Kästen, der Rubrik „Übrigens“, „Das bringt Punkte“ sowie kleine Pausen-Hinweise an bestimmten Stellen im Heft. Hinter „Fürs Mündliche“ verbergen sich Tipps zur mündlichen Physikumsprüfung, die sich durch die Auswertung von mehreren Tausend Prüfungsprotokollen ergeben haben. Für den ein oder anderen könnten diese gut aufgearbeiteten Hinweise in einem Extra-Heft geballt besser zur Geltung kommen, wenn man sich nach der schriftlichen gezielt auf die mündliche Prüfung vorbereitet. Im orangenen Abschnitt „Kreuzen“ findet man die Verweise zu den entsprechenden mitgelieferten IMPP-Fragen Examensfragen oder zu passenden Kapiteln, die man bei Amboss online kreuzen kann.

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Rezension: „Pädiatrie hoch2“

Pädiatrie hoch2 (Elsevier)Vor ein paar Monaten hat der Verlag Elsevier ein neues Konzept auf den Markt gebracht, die ein umfassendes Lehrbuch mit den für Medizinstudenten am ehesten prüfungsrelevanten Fakten verbindet. Wir haben „Pädiatrie hoch2“ für Euch probegelesen.

Zielgruppe:

Das Buch richtet sich an Medizinstudenten im klinischen Studienabschnitt, die eine Affinität zur Pädiatrie haben und in diesem Bereich Famulaturen und / oder das Wahltertial des Praktischen Jahrs absolvieren.

Aufbau / Didaktik:

Das Buch gliedert sich in insgesamt 22 Kapitel und behandelt die Kinderheilkunde somit umfassend (von der Neonatologie über die Genetik und Onkologie bis hin zur Kinderpsychologie und Sozialpädiatrie). Beim ersten Blick in das Buch fällt einem sofort auf, was mit „hoch2“ gemeint sein könnte: Neben einer Hauptspalte mit umfassendem Grundwissen zum genauen Nachlesen und der bewährten Merke-, Cave-, Lerntipp-, und Praxistipp-Kästen, findet man eine seitliche Spalte, in der Medizinstudenten die in ihren Augen wichtigen und prüfungsrelevanten Fakten zusammengefasst haben. Im besten Fall kann man so also zur direkten Prüfungsvorbereitung ein Thema durch die übersichtliche seitliche Spalte schneller durcharbeiten. Am Ende eines jeden Kapitels findet man eine Hand voll Übungsfragen für mündliche Prüfungen, was vor allem für PJler interessant ist. Außerdem gibt es immer wieder an den entsprechenden Stellen Hinweise, was das IMPP im 2. Staatsexamen bisher schon so wissen wollte und welche Inhalte auch im 2015 verfassten Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) zu finden sind.

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Rezension: „Endspurt Vorklinik: Chemie“

Endspurt Vorklinik: Chemie (Thieme)Die Chemie gilt als eines der schwierigsten Fächer der Vorklinik. „Sicher und effizient zum Physikum“, das verspricht die 4. Auflage der Endspurt-Skriptenreihe auch für dieses „Angstfach“ vieler Studierender.

Zielgruppe:

Die Skriptenreihe richtet sich primär an Medizinstudierende in der Physikumsvorbereitung, kann jedoch auch in Vorbereitung der Chemie-Klausur(en) genutzt werden. Wenn einen mal das Gefühl beschleichen sollte, die Zusammenhänge nicht mehr zu sehen, kann man hier eine übersichtliche Definition finden und so für sich etwas Ordnung hinter die Begriffe bekommen. Abgesehen vom Komplexbildungs-Kapitel überzeugt die Struktur und Reihenfolge der Unterkapitel, besonders lobend hervorzuheben ist meines Erachtens Zum Lerneinstieg oder als Lehrbuchersatz ist das 96 Seiten starke Heft jedoch denkbar ungeeignet.

Aufbau / Didaktik:

Das Heft ist in 3 Lernpakete gegliedert (Grundlagen, Organik-Grundlagen, Organik-Stoffklassen). Der Großteil der Unterkapitel kann dabei mit einem „roten Faden“ aufwarten. Die Molekülzeichnungen und Graphen sind übersichtlich. In den Text eingefügt sind zahlreiche Lerntipps-Kasten zum zielfixierten Lernen bzw. der Schwerpunktlegung. Meistens hilfreich ist hierzu auch die gelbe Hinterlegung der in den letzten Jahren vom IMPP im Physikum besonders häufig gefragten Inhalte; im Einzelfall mögen v. a. die Fazitkästen manchmal etwas zu sehr darauf ausgerichtet wirken. Grafisch gesehen fügen sich diese Kästen und Tabellen nicht immer so klar in den Fließtext ein, das ist aber dem kompakten Format geschuldet. Nützlich zum schnellen Nachschlagen ist auch ein Sachwortverzeichnis am Schluss.

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Rezension: „Endspurt Vorklinik: PsychSoz“

Endspurt Vorklinik: PsychSoz von ThiemeNomen est omen – nachdem der vier Semester währende Marathon durch die Vorklinik erfolgreich beendet worden ist, eilt der Medizinstudent ohne eine Verschnaufpause zu nehmen im Endspurt Richtung Zielgerade, um sich dort dem Physikum zu stellen. Genau für diesen letzten Streckenabschnitt hat der Thieme Verlag das Heft „Endspurt Vorklinik: PsychSoz“ konzipiert.

Zielgruppe:

Genau wie die anderen Skripte aus der Reihe „Endspurt“, dient auch dieser Band aufgrund seiner Kompaktheit und seiner Ausrichtung auf physikumsrelevante Themen primär der Vorbereitung auf den ersten Abschnitt der ärztlichen Prüfung. Jedoch können auch Humanmedizinstudenten aus früheren Semestern vor ihren Prüfungen einen Blick in das Skript werfen. Anzumerken ist dabei aber, dass vermutlich je nach Universität und Semester nicht alle Themen aus Vorlesungen und Seminaren durch das Endspurt-Heft vollständig abgedeckt werden.

Aufbau / Didaktik:

Das Skript untergliedert sich in 6 Kapitel, diese wiederum sind in mehrere Unterkapitel unterschiedlicher Länge aufgeteilt. Meistens sind sie 1-4 Seiten lang, keines ist länger als 10 Seiten. Themen, zu denen das IMPP seit dem Frühjahr 2008 mindestens eine Frage gestellt hat, sind einerseits im Text gelb markiert, andererseits in gelben Kästen am Ende eines Unterkapitels zusammengefasst. Damit werden die für die Prüfung relevantesten Stichworte erneut komprimiert dargestellt, sodass bereits durch das Durchblättern der Seiten die Inhalte aus allen Altklausurfragen verinnerlicht werden können. Mithilfe von grünen Kästchen werden an manchen Stellen Lerntipps und Anmerkungen eingefügt. Grafiken und Tabellen werden etwas zu spärlich, dafür jedoch sinnvoll zur Illustration eingesetzt. Einige wenige Rechenbeispiele ergänzen die Statistik-Themen.

Der Einsatz der Farbe Gelb durch die vielen Hervorhebungen, die meistens über mehrere Zeilen gehen, sowie die vielen gelben Fazit-Kästchen lassen das Layout auf den ersten Blick möglicherweise etwas unübersichtlich und „aufgeregt“ wirken. Ein bedachterer Einsatz sowie zusätzliche Grafiken oder Tabellen würden der Gestaltung nicht schaden. Dennoch kann man sich dank kurzer Textblöcke und sinnvoller Zwischenüberschriften schnell auf einer Seite orientieren. Die Sprache ist stets prägnant und leicht verständlich, ohne dabei unsachlich zu werden. Auch die einzelnen Kapitel sind dank kurzer einleitender Sätze zu Beginn und Fazit-Kästchen am Schluss klar strukturiert.

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