Angelina Bockelbrink ist promovierte Medizinerin, Epidemiologin, Dozentin und Autorin. Sie hat viele Jahre in der universitären Wissenschaft gearbeitet, gelehrt und Doktoranden betreut. Als ganzheitlicher Wissenschaftscoach unterstützt und begleitet sie MedizinerInnen beim Einstieg ins wissenschaftliche Arbeiten und Schreiben.
Ja, die Arbeit an der Promotion kann riesigen Spaß machen, zumindest eine Zeit lang. Es gibt aber auch eine Vielzahl an Hürden und Schwierigkeiten, die auf einen Promovierenden zukommen können. Wohlbemerkt: können, nicht müssen.
Leichte Verdunklungen am Himmel
Was so ziemlich jeder während der Promotionsphase erlebt, sind mehr oder weniger kurze Zeiten von Frust und Enttäuschung, wenn beispielsweise ein Versuch schief geht, es Stress im Team gibt, ein Proband besonders schwierig ist, oder es unerwartete und unerwünschte Verzögerungen gibt. Meist nichts, was sich nicht nach kurzer Zeit wieder beruhigt und durch positivere Erfahrungen abgelöst wird.
Hier heißt es möglichst Ruhe bewahren, akzeptieren, was ich eh nicht ändern kann und das beste daraus machen.
Stürmische Phasen
Dann gibt es Ereignisse, die zwar eigentlich sehr positiv sein könnten, aber aus verschiedenen Gründen zu Stress, manchmal sogar zu regelrechter Panik führen. Hierzu gehören vor allem Herausforderungen denen sich der einzelne Promovierende nicht gewachsen fühlt.
Das ist bei klinischen Studien oft die übermäßige oder als übermäßig empfundene Verantwortung für Patienten und deren Wohlergehen, vor allem wenn man früh im Studium die Doktorarbeit beginnt und noch nicht so viel klinische Erfahrung sammeln konnte. Auch wenn es schwerfällt, da gibt es nur eine Lösung und einen möglichen Umgang: wenn du dich überfordert fühlst, musst du das ansprechen, direkt den Verantwortlichen (also Doktorvater / -mutter oder Betreuer) gegenüber. Da ist kein Platz für falsche Scham oder besondere Coolness, denn im schlimmsten Fall kannst du wirklich etwas falsch machen, das Schäden beim Patienten verursacht. Und meist wirst du durchaus auf großes Verständnis stoßen, erfahrene Kliniker haben nur einfach oft keinen so guten Blick mehr dafür, welche Aufgaben vielleicht für den Neuling fordernd und ängstigend sein können. Und wenn du dann eine gute Einführung bekommen hast, bist du auch selbst schnell wieder an einem Punkt, an dem du dich wohlfühlen und selbstbewusst auftreten kannst.
Der Weg zum Doktor der Medizin (6): Wenn dunkle Wolken aufziehen weiterlesen

Die Schreibarbeit einer Promotion ist die Phase, in der die meisten Arbeiten scheitern, hauptsächlich weil der Aufwand deutlich unterschätzt wird, die für die Promotion reservierte Zeit ausgeht und häufig auch die Unterstützung durch Betreuer und Forschungsteam nachlassen. Gerade im Medizinstudium wird man zudem meist nicht (gut) auf das Erstellen wissenschaftlicher Schriftstücke vorbereitet. An vielen Unis ist es immer noch möglich, das Medizinstudium abzuschließen, ohne eine einzige Hausarbeit zu schreiben.
„Ich kann heute nicht, muss erst nach meinen Zellreihen sehen“, „meine Patientin von gestern Abend hat schon die Einverständniserklärung ausgefüllt“, „Mist, meine Kulturen sind schon wieder kontaminiert“. Je länger das Studium dauert, besonders merklich nach dem Physikum, desto wichtiger und auch präsenter wird das Thema „Doktorarbeit“ für viele Studierende. Manche sind schon mitten dabei und erzählen zu jeder sich bietenden Gelegenheit darüber, andere sind noch auf der Suche und die Dritten wollen eigentlich (noch) gar nicht promovieren, können sich der Thematik dennoch nicht entziehen.
Damit es mit der Eigenständigkeit deiner Arbeit wirklich funktioniert, wirst du tatsächlich erst einmal zum Experten auf dem Gebiet werden müssen. Für den Anfang können auch
Teil des Studiums ist sie nicht, trotzdem gehört sie für viele Medizinstudenten dazu: Die Doktorarbeit. Wenn man endlich die passende Arbeit gefunden hat und durch wissenschaftliche Methoden zu adäquaten Ergebnissen gekommen ist, sollte nach der Auswertung der finale Schritt folgen: Das Schreiben der Doktorarbeit. Das Buch „Die medizinische Doktorarbeit – Schreiben mit System“ gibt Tipps und Anleitungen wie man ohne große Hindernisse auch diese Hürde meistert. Wir haben uns das Buch mal genauer angesehen.
Die Anmeldung einer Promotion ist meist nicht von Beginn an notwendig. Inzwischen gibt es jedoch an einigen Hochschulen Bestrebungen alle begonnenen Doktorarbeiten zu erfassen. Bislang geschieht das nicht systematisch, was bedeutet, dass man zwar sehr gut weiß, wie viele Doktortitel tatsächlich vergeben werden, aber keinen Überblick hat wie viele Doktorarbeiten in einer Fakultät begonnen und möglicherweise wieder abgebrochen werden.
Die Veröffentlichung der Ergebnisse in einem Fachmagazin steht sowohl in der Medizin als auch in den meisten anderen Naturwissenschaften am Ende eines jeden Forschungsprojekts. Auch bei den anschaulichsten Studien kann das schlussendliche Paper dem Verfasser den letzten Nerv rauben. „Das Paper-Protokoll“ zeigt eine einfache Vorgehensweise auf, um in 4 verschiedenen Phasen zu einem Endprodukt zu gelangen, das den wissenschaftlichen Ergebnissen den adäquaten Rahmen gibt.