Rezension: „Taschenlehrbuch Histologie, 5. Auflage“

Taschenlehrbuch Histologie, 5. AuflageHistologie wird an den meisten Universitäten wie Anatomie auch in den ersten Semestern geprüft und wird ebenfalls zumeist in 3 verschiedene Abschnitte (Bewegungsapparat, innere Organe, Kopf / Hals / ZNS) aufgeteilt. Die Investition in ein Histo-Buch macht also gleich zu Anfang schon Sinn und sollte wie der Kauf eines Anatomie-Atlases zu den ersten Tätigkeiten eines frischgebackenen Medizinstudenten gehören.

Zielgruppe:

Das Taschenlehrbuch Histologie ist für Medizinstudenten in den vorklinischen Semestern gedacht, die sich neben den Angeboten der Uni (Vorlesungen und Kurse) einen guten theoretischen Wissenhintergrund aufbauen wollen.

Aufbau / Didaktik:

Das Taschenlehrbuch gliedert sich grob in 3 Teile (Zellenlehre, Allgemeine Histologie und Mikroskopische Anatomie), die wiederrum in kleinere logisch geordnete Organsysteme aufgeteilt sind. Wichtige Begriffe sind fett gedruckt und die vielen Abbildungen erleichtern das Verständnis. Merkekästen oder Zusammenfassungen am Ende eines Kapitels fehlen leider.

Inhalt:

Entgegen mancher Behauptungen reicht der Umfang des Buches locker aus, um die histologischen Inhalte der Vorklinik zu lernen. Es dürfte kaum Dozenten geben, die mehr verlangen, als in diesem Buch an Wissen angeboten wird. Rezension: „Taschenlehrbuch Histologie, 5. Auflage“ weiterlesen

Rezension: „Medi-Learn Psychologie 2015/2016“

MEDI-LEARN Skriptenreihe Psychologie 2015/2016Die Medi-Learn Skriptenreihe gibt es mittlerweile in der 7. Auflage. Im Vergleich zu alten Versionen hat sich das Format der Hefte über die Jahre etwas vergrößert, das Konzept hinter dem Projekt ist aber das gleiche geblieben.

Zielgruppe:

Die Skriptreihe ist vor allem für Studenten interessant, die einen Überblick über die
relevanten Themen bekommen möchten, besonders zur Vorbereitung auf das Physikum oder auf die Psych/Soz-Klausur.

Aufbau / Didaktik:

Die Gliederung erfolgt in vier Skripten, die die unterschiedlichen Themengebiete behandeln. So umfassen die Skripte biopsychologische Modelle, methodische und theoretische Grundlagen, Gesundheits- und Krankheitsmodelle, sowie spezifischere Themen für den
Arztberuf wie Gesellschaft, Gesundheit, Krankheit, Arzt- Patient- Beziehung etc. Im letzten Skript findet sich ein Vokalbelheft. Die Aufteilung erscheint sinnvoll, da zunächst allgemeinere psychologische Modelle erklärt werden, bevor die dann für den Beruf interessanteren Konfliktpotentiale erläutert werden. Didaktische Mittel wie Merk- Kästen, Beispiele und Zusammenfassungen am Ende eines Kapitels erleichtern die Fertigung des Lernprozesses, wie man bereits von der Medi- Learn-Skripten gewohnt ist. Die Aufteilung in 3 verschiedene kurze Skripte macht Sinn, da sich die Hefte so leichter in den Physikums-Lernplan integrieren lassen.

Inhalt:

Die Sprache ist simpel gehalten, Fachwörter werden oft umschrieben oder erklärt und anschließend verwendet. Vorwissen ist bei den Abschnitten zumeist nicht zwingend notwendig. Rezension: „Medi-Learn Psychologie 2015/2016“ weiterlesen

Rezension: „Physiologie des Menschen“

Physiologie des MenschenSeit kurzer Zeit gibt es das Lehrbuch „Physiologie des Menschen“ in der 4. Auflage. Das besondere an dem Buch: Es wurde von 3 Frankfurter Medizinstudenten konzipiert, gestaltet und geschrieben und das ganz ohne Unterstützung eines Verlags.

Zielgruppe:

„Physiologie des Menschen“ ist größtenteils auf das Seminar und das Praktikum der Physiologie an der Uni Frankfurt abgestimmt. Da dort das Seminar in 2 Semester aufgeteilt ist, gibt es auch 2 Teile (der 2. Teil wird im Herbst veröffentlicht) des Lehrbuchs. Aber auch für Studenten anderer Unis lohnt sich „Physiologie des Menschen“, denn es enthält alle physikumsrelevanten Themen und deckt damit den Lehrkatalog aller medizinischen Fakultäten in Deutschland ab.

Aufbau / Didaktik:

Das Buch besteht aus insgesamt 10 Kapiteln (Zellphysiologie, Muskel, Herz, Kreislauf, Niere, Atmung, Blut, Immunsystem, Physiologisches Praktikum, Übungsfragen) und enthält zusätzlich noch wichtige Formeln und ein Abkürzungsverzeichnis im Anhang. Damit orientieren sich die Autoren grob an der chronologischen Reihenfolge der Physiologie-Seminare in Frankfurt, die im 2. Semester mit dem Thema Zellphysiologie beginnen. Die Texte sind durchweg sehr verständlich geschrieben und man merkt schnell, dass das Buch von Studenten verfasst wurde, die sich selber noch gut an den Lernprozess in diesem Fach erinnern können. Neben Merke-Kästen, fettgedruckten Schlüsselwörtern und Zusammenfassungen am Ende eines Kapitels, findet man im Buch vor allem immer wieder auch Hinweise zu themenverwandten Beispielen aus der Klinik oder auch kleine Cartoons oder man einen Dialog aus einer Folge Scrubs. Praktischerweise gibt es zu jedem Kapitel am Ende des Buches ein paar MC-Übungsfragen mit jeweils zugehöriger Erklärung der einzelnen Antwortmöglichkeiten. Selbstgestaltete Abbildungen und erklärende Bildunterschriften runden das studentisch orientierte Gesamtpaket des Buches ab. Leider fehlt ein Stichwortverzeichnis, doch das befindet sich bereits in Planung für die nächste Auflage.

Inhalt:

Inhaltlich orientiert sich das Lehrbuch wie schon geschrieben am Seminar und mit einem Kapitel auch an den wichtigsten Themen des Praktikums der Physiologie der Uni Frankfurt. Rezension: „Physiologie des Menschen“ weiterlesen

Rezension: „Kurzlehrbuch Medizinische Psychologie und Soziologie“

Die 3. Auflage des Kurzlehrbuchs Medizinische Psychologie und Soziologie von ThiemePsych/Soz gehört zu den eingängigeren Fächern in der Vorklinik und hat mit 60 Fragen im Physikum in der Hinsicht den gleichen Stellenwert wie Physiologie oder Biochemie. Ein Buch erscheint deshalb also sinnvoll, doch was bietet die 3. Auflage des Kurzlehrbuchs Medizinische Psychologie und Soziologie?

Zielgruppe:

Das Kurzlehrbuch eignet sich für den vorklinischen Studienabschnitt, sobald die entsprechenden Vorlesungen gehalten werden, da diese mit dem Buch vor- oder nachbereitet werden können. Natürlich lässt sich auch die Psych/Soz-Klausur damit angehen. Während der Vorbereitung aufs Physikum lohnt sich dann vor allem noch der Faktentrainer zum Nachschlagen, ansonsten ist dann wohl ein kurzes, noch prägnanteres Skript angebrachter.

Aufbau / Didaktik:

Insgesamt beinhaltet das Kurzlehrbuch 11 Kapitel, von denen vor allem das der „Theoretischen Grundlagen“ mit ca. 90 Seiten und 10 Unterkapiteln längenmäßig hervorsticht. Die weiteren Kapitel („Bezugssysteme von Gesundheit und Krankheit“, „Gesundheits- und Krankheitsmodelle“, „Methodische Grundlagen“, „Arzt-Patient-Beziehung“, „Urteilsbildung und Entscheidung“, „Interventionsformen“, „Besondere medizinische Situationen“, „Patient und Gesundheitssystem“, „Prävention“, „Maßnahmen“)  sind mit durchschnittlich 20 Seiten meist deutlich kürzer. Eine ausgewiesene Unterscheidung zwischen soziologischem und psychologischem Teil gibt es nicht, würde aber ja auch keinen direkten Sinn machen. Als zusätzliches eigenständiges Heftchen findet man in dem Buch den sogenannten Faktentrainer, in dem die wichtigsten Begriffe nochmal kurz erklärt werden. Rezension: „Kurzlehrbuch Medizinische Psychologie und Soziologie“ weiterlesen

Rezension: „Physiologie“ (Pape; Thieme)

Physiologie von Pape, Kurtz und Silbernagl„Physiologie“ von Hans-Christian Pape, Armin Kurtz und Stefan Silbernagl gilt an vielen Unis als das Non-Plus-Ultra unter den Lehrbüchern in diesem Fach. Seit ein paar Monaten gibt es das Buch nun in der aktualisierten 7. Auflage.

Klassischerweise beginnt „Physiologie“ mit grundlegenden Abschnitten zur Zellphysiologie und endet nach insgesamt 28 Kapiteln mit neurophysiologischen Themen und dem abschließenden Teil „Altern und Tod“. Jedes Kapitel startet mit einer klinischen Einleitung und auch verschiedene Besonderheiten, die man von Thieme-Büchern kennt, wurden in dem Lehrbuch wieder verwendet. So sind besonders wichtige Passagen mit einem blauen Balken am Textrand markiert und nach den Kapiteln gibt es jeweils eine brauchbare Kurzzusammenfassung, um die Inhalte kurz noch einmal zu wiederholen, bevor man sich neuen Abschnitten widmet. Im Anhang findet man, wie in vielen Physiologiebüchern mittlerweile, wichtige physiologische Normalwerte, ein Abkürzungsverzeichnis und zusätzlich noch das Kapitel „Maßeinheiten, Kurven und ein bisschen Mathematik“.

Besonders überarbeitet wurden in dieser 7. Auflage die Kapitel „Hören und Sprechen: Kommunikation des Menschen“, „Gleichgewichts-, Lage- und Bewegungssinn“, „Neurovegetative Regulation“ , „Blut-Hirn-Schranke“. Zusätzlich wurden neue Abschnitte zu den Themen „postnatale Reifung“ und „Psychophysik“ hinzugefügt.

Fazit:

Das Lehrbuch „Physiologie“ von den Autoren Klinke, Kurtz und Silbernagl ist natürlich ein ausgereiftes Standardwerk, das durch eine klare Struktur, umfassende Inhalte, zahlreiche passende Abbildungen und eine meist leicht zu verstehende Sprache auffällt. Wie wir schon in einigen Rezensionen erwähnt haben, lohnt sich die Investition in ein großes Physiologiebuch unserer Meinung nach, da es eben eines der wichtigsten Fächer in der Vorklinik darstellt. Zum schnellen Durcharbeiten bestimmter Themen kann sich aber natürlich auch ein kürzeres Lehrbuch lohnen.

Kurzinfo:

Autor(en):Hans-Christian Pape, Armin Kurtz, Stefan Silbernagl
Verlag:Thieme
Auflage:7.
Erscheinungsjahr:2014
Seitenanzahl:1024
Abbildungen:
830
Preis:79,99 €

Bewertung:

Inhalt:[s3r star=5/5]
Verständlichkeit:[s3r star=4/5]
Übersichtlichkeit:[s3r star=5/5]
Layout:[s3r star=5/5]
Preis-Leistungs-Verhältnis:[s3r star=4/5]
Gesamtbewertung:[s3r star=4,6/5]

Rezension: „Physiologie“ (Speckmann; Elsevier)

Physiologie (Elsevier) von Erwin-Josef Speckmann.Das große Lehrbuch „Physiologie“ von Elsevier gibt es seit einem Jahr in der 6. Auflage. Damit ist es nun auch im aktuellen modernen Design des Verlags erhältlich.

Das Buch teilt sich auf in 21 Kapitel, von denen wie üblich die ersten (Allgemeine Zellphysiologie; Elemente des Nervensystems und ihre Funktionen; Allgemeine Neurophysiologie; Sensorisches System; Motorisches System; Integrative Funktion des Nervensystems) die theoretischen Grundlagen zum Verständnis der weiteren liefern. Das Kapitel „Altern und Tod“ gibt es dann noch online über Elsevier-Plus abzurufen, sodass insgesamt jedes für das Physikum relevante Thema durch das Buch abgedeckt wird. Die Texte sind nicht immer einfach zu lesen, was aber natürlich auch an den teilweise schwierigen Zusammenhängen liegt.

Die Abbildungen sind zwar leider nicht immer sonderlich groß, jedoch meistens trotzdem sehr aussagekräftig und wichtig für das Verständnis. Leider konnten wir nicht herausfinden, wieviele Abbildungen sich genau im Buch befinden, aber die Anzahl ist auf jedenfall ausreichend.

Wer nicht unbedingt die gebundene Ausgabe des Lehrbuchs benötigt, kann durch den Kauf der Kindle-Version 21 Euro sparen. Aber auch, wer das Buch gekauft hat, muss dies nicht unbedingt immer mit in die Uni schleppen, denn durch das Angebot von Elsevier-Plus lassen sich die Inhalte auch online abrufen. Außerdem bekommt man einen zeitlich begrenzten Zugang zu IMPP-Fragen aus dem Bereich der Physiologie, wodurch sich natürlich besonders physikumsorientiert lernen lässt.

Fazit:

„Physiologie“ von Elsevier ist ein komplettes und umfassendes Buch für dieses großes Fach der Vorklinik. Wie wir bereits in früheren Rezensionen von Physiologiebüchern geschrieben haben, sind wir der Meinung, dass ein so großes Buch schon zur Grundausstattung eines Vorklinikregals gehört. Natürlich steht auch häufig zu viel über einige Themen darin, aber dafür bekommt man auf alle Fragen eine Antwort. Punktabzüge gibt es für den stolzen Preis, aber wie schon geschrieben, gibt es ja auch die Möglichkeit auf die Kindle-Version auszuweichen.

Kurzinfo:

Autor(en):Erwin-Josef Speckmann, Jürgen Hescheler, Rüdiger Köhling
Verlag:Elsevier
Auflage:6.
Erscheinungsjahr:2013
Seitenanzahl:888
Abbildungen:
Nicht beziffert
Preis:69,99 €

Bewertung:

Inhalt:[s3r star=5/5]
Verständlichkeit:[s3r star=4/5]
Übersichtlichkeit:[s3r star=5/5]
Layout:[s3r star=5/5]
Preis-Leistungs-Verhältnis:[s3r star=3/5]
Gesamtbewertung:[s3r star=4,4/5]

>> Weitere Infos zur 6. Auflage von „Physiologie“

Rezension: „Taschenlehrbuch Embryologie“

Die 12. Auflage des Taschenlehrbuchs Embryologie (Thieme)Embryologie wird an den meisten Unis im Medizinstudium passend in den jeweiligen Anatomiekursen (Bewegungsapparat, Innere Organe, Schädel und ZNS) behandelt und spielt deshalb oft nur eine untergeordnete Rolle. Je nach Dozent wird die Embryologie jedoch sehr viel intensiver durchgekaut, da sich durch die so vermittelten Kenntnisse einige Krankheitsbilder und Fehlbildungen sehr gut nachvollziehen lassen. In solchen Fällen kann das Taschenlehrbuch Embryologie eine große Hilfe darstellen.

Aufgeteilt ist das Lehrbuch grob in 2 Teile, einem, der sich mit der allgemeinen Embryologie beschäftigt und einer für die spezielle. Der erste Teil zeigt das für den restlichen Verständnisprozess grundlegende Wissen auf und behandelt die Entstehung des Embryos bzw. Fötus nach chronologischen Gesichtspunkten (die verschiedenen Keimscheiben, Embryonalperiode, Fetalperiode, Entwicklung der Plazenta usw.). Im speziellen Teil wird dann die genaue Entwicklung einzelner Organe (Muskelsystem, kardiovaskuläres System, Respirationstrakt, Verdauungssystem, Kopf und Hals etc.) aufgezeigt.

Das besondere an der nun schon 12. Auflage des Taschenlehrbuchs Embryologie ist die moderne Aufmachung. Zu Beginn eines jeden Kapitels wird ein Überblick gegeben, der blau hinterlegt ist. Neben der eigentlichen Erklärtexte, die unterschiedlich eingängig sind, was aber sicher an den teilweise komplexen Themen liegt, gibt es auch klinische Fälle und vor allem Fragen am Ende eines Kapitels, die den Leser zum Mitdenken animieren und am Ende des Buchs aufgelöst werden. Zusätzlich ist der Text durch Abbildungen und Tabellen aufgelockert. Stärken hat der Text unserer Meinung nach vor allem dann, wenn auf zu lange Blocktextpassagen verzichtet wurde und stattdessen kleinere Abschnitte abgehandelt werden. Ein netter Zusatz ist das mitgelieferte Poster im Buch, das die wichtigsten Entwicklungsstufen in der Embryologie darstellt und bei echten Fans gut an die Wand passt.

Fazit:

Bei manchen Anatomiedozenten in der Vorklinik lohnt sich die spezielle Betrachtung der Embryologie auf alle Fälle und teilweise nützt einem das Wissen dann auch im Physikum oder im weiteren Verlauf der klinischen Ausbildung. Generell ist aber zu überlegen, ob ein Anatomiebuch mit zusätzlichen Embrylogie-Kapiteln nicht auch ausreicht. Wer trotzdem in ein spezielles Lehrbuch investieren möchte, ist mit dem Taschenlehrbuch Embryologie auf jedenfall gut aufgestellt, auch wenn der Preis durchaus etwas niedriger sein könnte.

Kurzinfo:

Autor(en):Thomas W. Sadler, Ulrich Drews, Beate Brand-Saberi
Verlag:Thieme
Auflage:12.
Erscheinungsjahr:2014
Seitenanzahl:536
Abbildungen:
350
Preis:39,99 €

Bewertung:

Inhalt:[s3r star=5/5]
Verständlichkeit:[s3r star=3/5]
Übersichtlichkeit:[s3r star=4/5]
Layout:[s3r star=5/5]
Preis-Leistungs-Verhältnis:[s3r star=3/5]
Gesamtbewertung:[s3r star=4/5]