Rezension: „Mündliche Prüfung Anatomie“

Mündliche Prüfung AnatomieNach dem Anatomiekurs oder spätestens im mündlichen Physikum ist es für jeden Medizinstudenten so weit: eine mündliche Prüfung im Fach Anatomie steht an. Genau dafür gibt es seit April ein spezielles Vorbereitungsbuch. Wir haben es probegelesen.

Zielgruppe:

Das Buch richtet sich an Medizin- und Zahnmedizinstudenten, denen im Rahmen ihres Anatomiekurses oder im Physikum eine mündliche Prüfung in diesem Fach bevorsteht.

Aufbau / Didaktik:

Das Prüfungsvorbereitungsbuch gliedert sich anhand der einzelnen Organe und Organsysteme in 9 Kapitel. Von den „oberen Extremitäten“ bis zum „Hör- und Gleichgewichtsorgan“ findet man jeweils Fragen zur makroskopischen sowie zur klinischen und topografischen Anatomie. Klinische Bezüge und Übersichtstabellen erleichtern die Wiederholung vor der Prüfung genauso wie Abbildungen aus dem Prometheus. Das komplette Buch ist nach dem Kauf per Code auch über die eRef-Bibliothek von Thieme abzurufen.

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Lerntipp der Woche (04) – Die mündliche Examensprüfung

Wie angekündigt, soll es nun darum gehen, wie die mündliche Examensprüfung für mich ablief. In Frankfurt ist es üblich, dass das 3. Staatsexamen in 2 Tage unterteilt ist. Dabei geht es am ersten Tag darum, dass man anhand eines echten Patienten dessen Krankengeschichte, das Procedere und die klinischen Untersuchungsmethoden erfassen soll und anhand dessen Krankheiten im weitesten Sinne geprüft wird. Der zweite Prüfungstag läuft dann im Prinzip ab wie im Physikum, sodass man den 4 Prüfern (Innere Medizin, Chirurgie, PJ-Wahlfach (in meinem Fall Radiologie) und ein zusätzliches Fach) direkt gegenüber sitzt und in der drei- oder vierköpfigen Prüfungsgruppe reihum ca. 15 Minuten pro Person geprüft wird.

Ein Überblick über die Krankengeschichte hilft für den Einstieg

Unser 1. Prüfungstag begann also gegen 8:30 Uhr auf einer internistischen Station. Dort begrüßte uns unser Prüfungsvorsitzende, der ein paar Tage vorher bereits 3 Patienten für uns (wir waren drei Prüflinge in der Gruppe) ausgewählt hatte. Dabei hatte er, wie in der Vorbesprechung angedeutet, darauf geachtet, dass diese weder zu komplexe Fälle darstellten, noch „zu gesund“ waren. Nachdem jeder von uns zufällig einem Patienten zugewiesen worden war, hatten wir Zeit für die Anamnese, Untersuchung und das Schreiben der kompletten Epikrise. Diese sollten wir dann um 14 Uhr beim Prüfungsvorsitzenden abgegeben.

Die mündlich-praktische Examensprüfung ist die letzte Hürde auf dem Weg zur Approbation.Den kompletten Morgen hatten wir also Zeit und konnten dabei alle erdenklichen Hilfsmittel (Herold, Müller, Internet, Ärzte und Pflege fragen) verwenden. Das hört sich erst einmal relativ entspannt an, je nach Krankengeschichte kann es aber knapper werden, als man denkt. Als erstes verschaffte ich mir am Computer einen Überblick über die Diagnosen und das bisherige Procedere meines Patienten. So wusste ich schon mal, was mich erwartet. Danach ging ich in das Patientenzimmer und erklärte ihm, wie die Prüfung abläuft und worum es dabei geht. Glücklicherweise war mein Patient sehr nett und entgegenkommend. Ich sagte ihm, dass ich mit ihm alle Untersuchungen schon mal durchgehen werde, da ich von den Prüfern auch gebeten werden kann, seine Hüfte zu untersuchen, selbst, wenn er dort keinerlei Beschwerden angegeben hatte. Für die Anamnese und die Untersuchungen brauchte ich eine knappe Stunde. Ich wies darauf hin, dass ich eventuell bei Nachfragen nochmal wiederkäme und ging ins Arztzimmer, um die Epikrise zu verfassen. Dafür hatte ich meinen Laptop mitgebracht und schon mal eine Rohfassung mit den wichtigsten Punkten (verschiedene Teile der Anamnese, Untersuchungseckdaten, Vitalparameter) erstellt. So musste ich diese nur noch auf meinen Patienten anpassen. Natürlich schreibt sich so eine Epikrise im PJ meist einfacher als dann mit der Anspannung am Prüfungstag, aber bei Fragen konnte ich mich auch immer an die Assistenzärzte und das Pflegepersonal auf Station wenden. weiterlesen Lerntipp der Woche (04) – Die mündliche Examensprüfung

Lerntipp der Woche (03) – Vorbereitung auf die mündliche Prüfung

Im Medizinstudium überwiegen eindeutig die schriftlichen Prüfungen. Über das bekannte Kreuzen haben wir ja letzte Woche bereits berichtet. Da ich letzte Woche meine praktische Examensprüfung hatte, soll es heute um die ungeliebten mündlichen Prüfungen gehen, die im Laufe der Jahre im Studium eher zur Seltenheit gehören.

Wenn ich darüber nachdenke, welche Prüfungen ich im Medizinstudium in Frankfurt mündlich ablegen musste, fallen mir nicht viele ein. Testate in Anatomie, in Physiologie, mal eine kleine Abfrage in Bio, das Physikum, die OSCEs (Untersuchungsprüfungen) im klinischen Abschnitt und dann abschließend die mündlich-praktische Examensprüfung… das war’s dann aber auch. Und genau das kann ja auch schon die größte Schwierigkeit darstellen: Man ist das mündliche Prüfungskonzept nicht wirklich gewöhnt. Dabei sind genau die Präsentationsfähigkeit und der Eindruck, den man nach außen abliefert, ja so wichtig für die späteren Aufgaben im Beruf.

Verbalisieren und Erklären ist das A und O

Klar ist, dass man für eine mündliche Prüfung deutlich anders lernen muss als für das Kreuzen. Wichtig ist zwar ebenfalls ein guter Überblick und eben nicht so sehr ein tolles Detailwissen, denn auf die genauen Medikamentennamen, OP-Techniken oder Dosierungen wird in der Prüfungssituation häufig nicht so viel wert gelegt. Das macht ja auch Sinn, denn vieles davon muss man sich ja eh nicht direkt merken, weil man es schnell nachschlagen kann oder lernt es durch den täglichen Umgang damit. Detailwissen bringt einen also nicht unbedingt viel weiter. In meiner Vorbereitung auf das mündliche Examen ging es deshalb eher darum, die wichtigsten und häufigsten Krankheiten fassen und definieren zu können und das dann im Gespräch mit den Lernpartnern auch rüber zu bringen, denn das Formulieren und Verbalisieren ist etwas ganz anderes als das Suchen nach Schlüsselwörtern beim Kreuzen. weiterlesen Lerntipp der Woche (03) – Vorbereitung auf die mündliche Prüfung