Uneinheitliche Regelungen für das 2. Staatsexamen

Nachdem Gesundheitsminister Jens Spahn unter der Woche die Entscheidung über die Neuregelung zum schriftlichen Staatsexamen der Medizinstudenten in diesem Frühjahr den einzelnen Bundesländern übertragen hat, zeigt sich nun das Ergebnis dieses föderalistischen Systems. Denn anders als das noch beispielsweise die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) gefordert hatte, ist die Entscheidung alles andere als einheitlich.

Die Coronakrise wirkt sich nicht für alle Medizinstudenten gleich aus: Bei der Durchführung des 2. Staatsexamens backt jedes Bundesland seine eigenen Brötchen.Die Gesundheitsminister von Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg sehen in der SARS-CoV-2-Pandemie kein Problem für die Durchführung der schriftlichen Examensprüfungen (M2) an dem ursprünglich geplanten Termin, dem 15. bis 17. April. Ganz anders sieht es im Süden Deutschlands aus: Hier müssen die Examensanwärter nach monatelangen Lernorgien ihre Pläne über den Haufen werfen. Die zuständigen Gesundheitsminister von Bayern und Baden-Württemberg entschieden sich nämlich bereits am Mittwoch dazu wegen des Infektionsrisiko während der Prüfungen auf diese zu verzichten, sodass die betroffenen Medizinstudenten dort im kommenden Jahr nach ihrem Praktischen Jahr (PJ) sowohl das mündliche als auch das schriftliche Staatsexamen zu absolvieren haben.

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin können die Medizinstudenten des diesjährigen Examensjahrgangs sogar wählen, ob sie zur schriftliche Prüfung lieber jetzt im April oder nächstes Jahr nach ihrem PJ antreten möchten. Brandenburg hat bisher noch keine Regelung zur der Problematik getroffen.

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Warten auf die Verschiebung der M2-Prüfungen

Die SARS-CoV-2-Pandemie und die dadurch entstehenden Auswirkungen auf den Universitätsbetrieb beschäftigen weiterhin viele Medizinstudenten in Deutschland. Vielerorts wurden bereits die Veranstaltungen für das kommende Sommersemester abgesagt und nur in vereinzelten Fällen werden Systeme für eine Online-Prüfungsfunktion angeboten, wie beispielsweise an der Uni Frankfurt, wo Medizinstudenten digital am Chirurgie-OSCE teilnehmen können.

Medizinstudenten fragen sich, wann endlich bei der Terminverlegung der dieshährigen M2-Prüfungen wegen des Corona-Virus Nägel mit Köpfen gemacht.Gerade die Frage, wann die ursprünglich für den 15.-17. April geplanten bundesweiten M2-Prüfungen stattfinden werden, treibt Tausende deutsche Medizinstudenten herum, die sich gerade dem Ende ihres 100-Tage-Lernplan näher kommen. Eine Risikoanalyse des Instituts für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) und des Medizinischen Fakultätentages (MFT) hat nun erwartungsgemäß ergeben, dass die Durchführung der Examensprüfungen in der aktuellen Situation nicht möglich sei. Die folgerichtige Empfehlung lautet deshalb, die M2- und mündliche M3-Prüfungen im Jahr 2021 wieder in Form eines Hammerexamens unmittelbar hintereinander stattfinden zu lassen, wie es bis zum Jahr 2014 üblich war. Der Beginn des Praktischen Jahres (PJ) könnte damit wie geplant eingehalten werden.

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Lerntipp der Woche (04) – Die mündliche Examensprüfung

Wie angekündigt, soll es nun darum gehen, wie die mündliche Examensprüfung für mich ablief. In Frankfurt ist es üblich, dass das 3. Staatsexamen in 2 Tage unterteilt ist. Dabei geht es am ersten Tag darum, dass man anhand eines echten Patienten dessen Krankengeschichte, das Procedere und die klinischen Untersuchungsmethoden erfassen soll und anhand dessen Krankheiten im weitesten Sinne geprüft wird. Der zweite Prüfungstag läuft dann im Prinzip ab wie im Physikum, sodass man den 4 Prüfern (Innere Medizin, Chirurgie, PJ-Wahlfach (in meinem Fall Radiologie) und ein zusätzliches Fach) direkt gegenüber sitzt und in der drei- oder vierköpfigen Prüfungsgruppe reihum ca. 15 Minuten pro Person geprüft wird.

Ein Überblick über die Krankengeschichte hilft für den Einstieg

Unser 1. Prüfungstag begann also gegen 8:30 Uhr auf einer internistischen Station. Dort begrüßte uns unser Prüfungsvorsitzende, der ein paar Tage vorher bereits 3 Patienten für uns (wir waren drei Prüflinge in der Gruppe) ausgewählt hatte. Dabei hatte er, wie in der Vorbesprechung angedeutet, darauf geachtet, dass diese weder zu komplexe Fälle darstellten, noch „zu gesund“ waren. Nachdem jeder von uns zufällig einem Patienten zugewiesen worden war, hatten wir Zeit für die Anamnese, Untersuchung und das Schreiben der kompletten Epikrise. Diese sollten wir dann um 14 Uhr beim Prüfungsvorsitzenden abgegeben.

Die mündlich-praktische Examensprüfung ist die letzte Hürde auf dem Weg zur Approbation.Den kompletten Morgen hatten wir also Zeit und konnten dabei alle erdenklichen Hilfsmittel (Herold, Müller, Internet, Ärzte und Pflege fragen) verwenden. Das hört sich erst einmal relativ entspannt an, je nach Krankengeschichte kann es aber knapper werden, als man denkt. Als erstes verschaffte ich mir am Computer einen Überblick über die Diagnosen und das bisherige Procedere meines Patienten. So wusste ich schon mal, was mich erwartet. Danach ging ich in das Patientenzimmer und erklärte ihm, wie die Prüfung abläuft und worum es dabei geht. Glücklicherweise war mein Patient sehr nett und entgegenkommend. Ich sagte ihm, dass ich mit ihm alle Untersuchungen schon mal durchgehen werde, da ich von den Prüfern auch gebeten werden kann, seine Hüfte zu untersuchen, selbst, wenn er dort keinerlei Beschwerden angegeben hatte. Für die Anamnese und die Untersuchungen brauchte ich eine knappe Stunde. Ich wies darauf hin, dass ich eventuell bei Nachfragen nochmal wiederkäme und ging ins Arztzimmer, um die Epikrise zu verfassen. Dafür hatte ich meinen Laptop mitgebracht und schon mal eine Rohfassung mit den wichtigsten Punkten (verschiedene Teile der Anamnese, Untersuchungseckdaten, Vitalparameter) erstellt. So musste ich diese nur noch auf meinen Patienten anpassen. Natürlich schreibt sich so eine Epikrise im PJ meist einfacher als dann mit der Anspannung am Prüfungstag, aber bei Fragen konnte ich mich auch immer an die Assistenzärzte und das Pflegepersonal auf Station wenden. weiterlesen Lerntipp der Woche (04) – Die mündliche Examensprüfung