Im Medizinstudium überwiegen eindeutig die schriftlichen Prüfungen. Über das bekannte Kreuzen haben wir ja letzte Woche bereits berichtet. Da ich letzte Woche meine praktische Examensprüfung hatte, soll es heute um die ungeliebten mündlichen Prüfungen gehen, die im Laufe der Jahre im Studium eher zur Seltenheit gehören.
Wenn ich darüber nachdenke, welche Prüfungen ich im Medizinstudium in Frankfurt mündlich ablegen musste, fallen mir nicht viele ein. Testate in Anatomie, in Physiologie, mal eine kleine Abfrage in Bio, das Physikum, die OSCEs (Untersuchungsprüfungen) im klinischen Abschnitt und dann abschließend die mündlich-praktische Examensprüfung… das war’s dann aber auch. Und genau das kann ja auch schon die größte Schwierigkeit darstellen: Man ist das mündliche Prüfungskonzept nicht wirklich gewöhnt. Dabei sind genau die Präsentationsfähigkeit und der Eindruck, den man nach außen abliefert, ja so wichtig für die späteren Aufgaben im Beruf.
Verbalisieren und Erklären ist das A und O
Klar ist, dass man für eine mündliche Prüfung deutlich anders lernen muss als für das Kreuzen. Wichtig ist zwar ebenfalls ein guter Überblick und eben nicht so sehr ein tolles Detailwissen, denn auf die genauen Medikamentennamen, OP-Techniken oder Dosierungen wird in der Prüfungssituation häufig nicht so viel wert gelegt. Das macht ja auch Sinn, denn vieles davon muss man sich ja eh nicht direkt merken, weil man es schnell nachschlagen kann oder lernt es durch den täglichen Umgang damit. Detailwissen bringt einen also nicht unbedingt viel weiter. In meiner Vorbereitung auf das mündliche Examen ging es deshalb eher darum, die wichtigsten und häufigsten Krankheiten fassen und definieren zu können und das dann im Gespräch mit den Lernpartnern auch rüber zu bringen, denn das Formulieren und Verbalisieren ist etwas ganz anderes als das Suchen nach Schlüsselwörtern beim Kreuzen. weiterlesen Lerntipp der Woche (03) – Vorbereitung auf die mündliche Prüfung