Rezension: „Checkliste Intensivmedizin“

Checkliste Intensivmedizin (Thieme)Seit Oktober gibt es die Checkliste Intensivmedizin von Thieme in der 5. Auflage. Wir haben das Buch für alle Intensivmedizin-Interessierten probegelesen.

Zielgruppe:

Die „Checkliste Intensivmedizin“ ist, wie der Name schon sagt, in erster Linie für den Gebrauch auf Intensivstation oder in der Notaufnahme geeignet. Es handelt sich um eine ausführliche Zusammenfassung aller gebräuchlichen ärztlichen Maßnahmen für den Notfall, für die tägliche Arbeit oder auch zum Nachschlagen für angehende Mediziner im PJ und Assistenzärzte.

Aufbau / Didaktik:

Das Buch gliedert sich in 5 farblich markierte Themengebiete, um die Suche nach Schlagwörtern zu erleichtern und eine gute Orientierung zu ermöglichen. Hierbei handelt es sich um Grundlagen, intensivmedizinische Krankheitsbilder, Medikationen, therapeutische Maßnahmen sowie Laborwerte. Die farblich hervorgehobenen Bereiche sind wiederum in einzelne Kapitel gegliedert. Um den Überblick zu wahren, gibt es viele Abbildungen, Tabellen und Schemata, was einen schnellen Zugriff auf relevante Informationen erlaubt. Zu den therapeutischen Maßnahmen gibt es jeweils eine gut beschriebene, schrittweise Durchführung mit Hinweisen zu hygienischen Maßnahmen und notwendigen Medizinprodukten, um eine professionelle Arbeit am Patienten zu gewährleisten.

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Rezension: „Kurzlehrbuch Neurologie, 2. Auflage“

Kurzlehrbuch Neurologie, Elsevier, 2. AuflageNach der erfolgreichen 1. Auflage des Kurzlehrbuchs Neurologie aus dem Hause Elsevier gibt es seit letztem Jahr die 2. Auflage in den Buchläden. Dabei ist es den Autoren sogar noch gelungen, den ansprechenden Charakter des Buches zu optimieren.

Zielgruppe:

Das Kurzlehrbuch Neurologie eignet sich für nahezu alle Medizinstudenten, die für die Prüfung in diesem Fach lernen. Und damit ist nicht nur die „normale“ Prüfung innerhalb des Studiums gemeint, sondern auch eine etwaige Prüfung im mündlichen Staatsexamen. Der Grund dafür liegt in dem kurzen und bündigen Überblick, den das Buch liefert und mit dem man sich ebenfalls gut für Famulaturen oder ein PJ-Tertial vorbereiten kann.

Aufbau / Didaktik:

Das Kurzlehrbuch ist mit 420 Seiten wieder recht üppig ausgestattet, was natürlich schon mal zeigt, wie umfangreich die Neurologie sein kann. Trotzdem kommt beim Lesen der insgesamt 19 Kapiteln keine Langeweile auf. Trockene Abschnitte gibt es nicht viele und die übersichtliche Gestaltung der Seiten vereinfacht das Lesen und Verstehen. weiterlesen Rezension: „Kurzlehrbuch Neurologie, 2. Auflage“

Lerntipp der Woche (08) – Keine Panik vor OSCEs

OSCEs oder „Objective structured clinical examinations“ sind für viele der Medizinstudenten ein fester Bestandteil des Curriculums und immer wieder ein Grund für Herzrasen, Schweißausbrüche, leichte Übelkeit, also kurz: milde Panikattacken.

Zunächst einmal zur Begriffserklärung. Die OSCEs gehören zum praktischen Teil der medizinischen Ausbildung und sind zwar ein Schreckgespenst, aber im Nachhinein betrachtet doch ein sehr hilfreicher Aspekt der medizinischen Ausbildung im klinischen Studienabschnitt. In einem festen zeitlichen Rahmen werden Fähigkeiten, wie z.B. die gezielte Anamneseerhebung oder klinische Untersuchung, das Legen einer Nadel oder auch die Reanimation geprüft.

Die Befundinterpretation wird bei vielen OSCE-Prüfungen abgefragt.Meist gibt es in jedem wichtigen klinischen Fach ein OSCE, der aus mehreren Stationen mit verschiedensten Aufgabenstellungen besteht, für die man jeweils eine vorgegebene Zeit zum Bearbeiten hat, meist 5-10 Minuten. Die Station ist mit Simulationspatienten oder Puppen, bzw. Simulationsgeräten (z.B. einem Arm zum Blutabnehmen) ausgestattet. Jede Station wird von einem Prüfer überwacht, der auch die Punkte vergibt. Dafür gibt es einen standardisierten Bogen, daher auch das Wörtchen „objective“. Jeder Student hat dieselben Stationen, Prüfer und Bewertungsbögen: Somit ist die Note zumindest einigermaßen fair.

Klingt eigentlich alles wie eine bessere Schnitzeljagd mit spannenden Aufgaben zum Lösen, ist aber meist doch nicht so lustig, da man unter enormem Zeitdruck steht und um eine möglichst hohe Punktzahl zu erzielen, ziemlich genau die gewünschten Angaben auf den Bewertungsbögen abhaken muss.

Wie bereitet man sich nun auf so eine Prüfung vor? Am besten: üben, üben, üben. Die Abläufe der Untersuchung so lange wiederholen, durchführen und aufsagen, bis man sie im Schlaf kann, denn unter Zeitdruck passieren die dümmsten Dinge! In kleinen Gruppen kann man sich gut gegenseitig untersuchen und verbessern. Die meisten Unis stellen auch einige Aufgabenstellungen inklusive Bewertungsbögen zur Verfügung und wenn nicht, fragt in den älteren Semestern nach, ob es Gedächtnisprotokolle gibt!

So lästig und nervenaufreibend die OSCEs auch sind – sie zwingen zu einer intensiven Beschäftigung mit den Basisfähigkeiten, die man während des Studiums erlernen sollte.

Bild: Praisaeng / FreeDigitalPhotos.net

Rezension: „Innere Medizin in Frage und Antwort“

Innere Medizin in Frage und AntwortStudienabschließend ist nach dem Praktischen Jahr (PJ) noch das mündliche bzw. 3. Staatsexamen zu absolvieren. Wie bei anderen mündlichen Prüfungen unterscheidet sich das Lernen natürlich etwas von der Vorbereitung auf das schriftliche Examen. Neben Chrirurgie gehört Innere Medizin zu den beiden Fächern, die jeder Student geprüft wird. Das Buch „Innere Medizin in Frage und Antwort“ dient genau dieser Vorbereitung. Wir haben es getestet.

Zielgruppe:

Das Buch richtet sich an Medizinstudenten, die nach dem PJ noch das mündliche Examen ablegen müssen. Dabei eignet sich „Innere Medizin in Frage und Antwort“ vor allem für das Lernen in der Gruppe. Für gewöhnlich werden die Studenten im 3. Staatsexamen ja in 3er- oder 4er-Teams geprüft. Das gelegentliche Treffen mit den Mitprüflingen kann also durchaus Sinn machen.

Aufbau / Didaktik:

Insgesamt beinhaltet das Buch 10 Kapitel, die sich an den verschiedenen Unterdisziplinen der Inneren Medizin orientieren. So gibt es die Teile „Herz und Gefäße“, „Atmungsorgane“, „Gastrointestinaltrakt“, „Blut- und Lymphsystem“, „Niere“, „Bewegungapparat und Weichteile“, „Endokrinologie und Stoffwechsel“, „Infektionskrankheiten“, „Psychische Störungen und Nervensystem“ und „Immunologie“. Das Buch ist nach dem „Frage und Antwort“-Prinzip aufgebaut und eignet sich dadurch natürlich vor allem zum lauten Lesen alleine oder in der Lerngruppe. weiterlesen Rezension: „Innere Medizin in Frage und Antwort“

Rezension: „BASICS Bildgebende Verfahren, 4. Auflage“

BASICS Bildgebende Verfahren, 4. AuflageMit bildgebenden Verfahren kommt man in der Klinik in vielen Bereichen in Berührung. Deshalb ist es nicht nur für Radiologie-Interessierte wichtig über ein gewisses Grundwissen zu verfügen. Die 4. Auflage des BASICS Bildgebende Verfahren kann dabei helfen.

Zielgruppe:

Das Buch eignet sich vor allem für Studenten in den klinischen Semestern des Medizinstudiums und kann vor allem für chirurgisch und radiologisch Interessierte vor oder während einer Famulatur oder im PJ wichtig werden. Aber auch, wenn man sich eher in einer der anderen medizinischen Disziplinen heimisch sieht, bietet das BASICS einen wichtigen Überblick.

Aufbau / Didaktik:

Wie andere Ausgaben der BASICS-Reihe von Elsevier gliedert sich auch das „BASICS Bildgebende Verfahren“ in einen allgemeinen und einen speziellen Teil. Dabei werden im ersten Teil Grundlagen zu den verschiedenen Arten der Bildgebung und zum Strahlenschutz erklärt. Der spezielle Teil geht dann geordnet nach Organsystem nacheinander näher auf Herz, Lunge, große Gefäße, den Verdauungstrakt, die Mamma, Niere und ableitende Harnwege, den Bewegungsapparat sowie auf das ZNS ein. Wie für ein BASICS üblich werden die meisten Themen auf einer Doppelseite mit anschließender Kurzzusammenfassung behandelt. Nach 125 Seiten folgen dann insgesamt 8 Fallbeispiele, durch die das Wissen getestet werden kann. weiterlesen Rezension: „BASICS Bildgebende Verfahren, 4. Auflage“

Famulatur (02): Endlich ein bisschen Arzt sein

Blutentnahmen und venöse Zugänge gehören meistens zum Alltag einer Klinikfamulatur.Die erste Famulatur ist immer besonders spannend, aber kein Grund zur Panik. Je nachdem, in welchem Bereich ihr eure Famulatur absolviert, variiert euer Aufgabenspektrum natürlich ein wenig. Generell werdet ihr jedoch vermutlich viel Blut abnehmen, lernen eine kurze Anamnese gezielt durchzuführen, Patienten untersuchen oder auch im OP den einen oder anderen Haken halten! Manche Dinge muss man zwar einfach auf sich zukommen lassen (Übung macht sowieso den Meister), aber ein paar Vorbereitungsmöglichkeiten gibt es dennoch. Wir können euch die Checkliste Medical Skills wärmstens empfehlen. Hier findet ihr eine detailgenaue Anleitung praktischer Fertigkeiten und Erklärungen zu Klinikabläufen, die euch den Famulaturalltag erleichtern werden. Je nach Fach, lohnt sich eventuell der Blick in ein Kurzlehrbuch oder ein Buch aus der Basics-Reihe, um nicht komplett unvorbereitet zu erscheinen.

Ansonsten: lasst euch nicht einschüchtern. Sollte der Umgangston etwas rauer werden, dürft ihr euch das nicht zu Herzen nehmen, sondern müsst daran denken, dass jeder einmal klein angefangen hat. In stressigen Situationen kann der netteste Arzt sehr unangenehm werden, darum bleibt respektvoll und macht euch nützlich. Wenn das nicht geht – steht nicht im Weg herum ;-). weiterlesen Famulatur (02): Endlich ein bisschen Arzt sein

Famulatur (01): Tipps für die ersten Schritte in der Klinik

Das Physikum ist in der Tasche, ihr habt schon vier harte Semester hinter euch und fühlt euch nun trotzdem wieder etwas wie damals in der Vorklinik, als alles noch so neu und unbekannt war. Aber kein Problem, nun beginnt der wirklich spannende Teil des Studiums und mit ein paar Tipps und Tricks, findet ihr euch schnell zurecht.

Was genau ist diese Famulatur?

Eine Famulatur ist ein ganz normales Praktikum, welches an manchen Unis genau einen Monat, an anderen genau 30 Tage dauern muss. Konkret heißt das: Beginnt ihr zum Beispiel am 15.7. müsst ihr den letzten Tag eurer Famulatur auf den 14.8. datieren, auch wenn dieser Tag auf einen Tag am Wochenende fällt. Welche Regelung für euch gilt, solltet ihr vorher mit der entsprechenden Stelle an der Uni abklären.

Die Famulatur bringt endlich etwas Praxis in das Medizinstudium.Hier kommt also schon der erste kleine Tipp: Wollt ihr ein paar Tage sparen, sucht ihr euch einen möglichst kurzen Monat, wie zum Beispiel den Februar. Und der zweite Hinweis: Wie schon oben erwähnt, kann eure Famulatur auch an einem Wochenende enden, somit ist es ganz praktisch, an einem Freitag anzufangen. Damit spart ihr euch die zwei Tage des Wochenendes – zwar ist es nicht so schön an einem Freitag mit der Famulatur zu beginnen, da alle dann schon wieder vergessen haben, wer ihr seid, aber für diejenigen unter euch, die einen sehr straffen Zeitplan haben, werden diese zwei gewonnenen Tage Goldwert sein.

Eine weitere Auflage der Prüfungsämter ist, dass man die Famulaturen in der vorlesungsfreien Zeit ableisten muss! Informiert euch jeweils bei euren Landesprüfungsämtern, wie deren Regelung bei Frei- bzw. Urlaubssemestern ist. Zum Teil variieren nämlich die Auflagen, je nach dem in welchem Bundesland ihr studiert.

Eure vier Famulaturen solltet ihr bis zur Anmeldung zum zweiten Staatsexamen (also circa fünf Monate vor PJ-Beginn) absolviert haben. weiterlesen Famulatur (01): Tipps für die ersten Schritte in der Klinik