„Heute habe ich so viel gelernt – fast neun Stunden und nur am Mittag eine Pause gemacht“. Solche oder ähnliche gern erzählte Geschichten hört man vor allem in den Lernphasen fast täglich. Viele wenden sich dann dem Erzählenden staunend zu und bewundern ihn für sein Durchhaltevermögen und die Disziplin. An dieser Stelle erinnern wir uns noch einmal daran, dass meist nur die Hälfte der Lerngeschichten stimmt, atmen tief durch und beruhigen das schlechte Gewissen wieder. Eigentlich sollten wir nämlich kein schlechtes Gewissen haben! Nur wer vernünftige Pausen macht, erlaubt seinem Hirn richtig Informationen aufzunehmen und abzuspeichern. Natürlich gibt es viele verschiedene Arten zu lernen, ob visuell, akustisch oder praktisch. Allerdings braucht auch das allerbeste Gehirn eine Verschnaufpause. Strukturiert euch euren Tag in sinnvolle Einheiten und macht mindestens eine kurze Pause am Vormittag und Nachmittag. Geht raus, redet mit Freunden darüber, was ihr am Abend zur Entspannung machen wollt oder hört Musik. Ihr werdet merken, dass ihr danach wieder mehr Energie habt und euch vieles besser merken könnt.
Viele haben das Gefühl, dass sie sich keine zusätzliche Pause leisten können, weil sie bis dahin nicht effektiv gelernt haben und noch viel bis zum Mittagessen schaffen müssten. Häufig stimmt das sogar, Handy und Computer lenken meist mehr ab, als dass sie helfen. Das bietet natürlich Verbesserungspotential. Stellt das Handy aus, schließt es weg und loggt euch z.B. bei Facebook oder Instagram aus. Man spart wertvolle Zeit und konzentriert sich deutlich besser auf das Lernen. Das ist am Anfang vielleicht gar nicht so einfach, allerdings gewöhnt man sich mit der Zeit und viele merken, dass eine „Offline-Zeit“ nicht nur gut fürs Lernen ist, sondern auch entspannend sein kann. Habt ihr dann für 1,5 Stunden konzentriert durchgelernt, könnt ihr euch eine Pause gönnen! Allerdings solltet ihr dabei ein festes Limit setzen, schnell passiert es nämlich, dass man sich verquatscht und sich am Ende doch ärgert… Lerntipp der Woche (05) – Die Kunst der Pausen weiterlesen

Den kompletten Morgen hatten wir also Zeit und konnten dabei alle erdenklichen Hilfsmittel (Herold,
Das Krankenpflegepraktikum
Weitere Praktika
Das Lernen für Multiple-Choice Fragen unterscheidet sich grundlegend vom Lernen für freie Fragen. Wir müssen uns für MC-Fragen einen möglichst großen passiven Wissensschatz aneignen. Wie viele von euch wissen, ist das zunächst ein Vorteil, denn unser Speicher für passives Wissen ist viel größer als der für aktives Wissen. Während man normalerweise selbstständig einen Gedankengang zu Papier bringen muss, wird einem das bei der MC-Frage abgenommen und ein ganz bestimmter Sachverhalt geprüft. Das wäre ja erst einmal sehr nett, würden die Fragen nicht zunehmend spitzfindiger. Außerdem dienen die sich häufig sehr ähnelnden Antwortmöglichkeiten der Verwirrung. Wichtig ist, wie immer, ein breites sicheres Basiswissen! Besser weniger Details kennen, dafür aber sicher in den gelernten Bereichen agieren, als ein eher unsicheres Detailwissen zu präsentieren. Das wird euch in der Prüfung nämlich mehr verwirren als es euch hilft!
Muss ich ein 1,0er Abi haben, um das Studium zu schaffen?
Alles Quatsch, aber fangen wir zunächst mit dem zweiten Teil des Denkfehlers an: Bis auf wirklich wenige Ausnahmen korreliert das Wissen eines Medizinstudenten recht genau mit dem Lernaufwand, den er betreibt. Was ist mit denen, die behaupten „jetzt gerade erst mit dem Lernen angefangen zu haben und sooo weit zurückzuhängen“? Ganz einfach – Unehrlichkeit ist ein weit verbreitetes Problem im Studium. Traurig, aber wahr. Die Gründe dafür sind verschieden. Der eine möchte sich oder sein Umfeld auf ein Scheitern vorbereiten, um im Falle eines tatsächlichen Durchfallens sagen zu können, „dass man ja eh nicht viel gelernt habe“. Ein anderer möchte nicht als „Streber“ dastehen und der nächste möchte sein Wissen nicht mit den Kommilitonen teilen. Unser Tipp: Ehrlichkeit währt am längsten – gesellt euch zu denen, die ehrlich mit ihrem Lernaufwand umgehen. Auf Dauer mit jemandem zu lernen, der zwar angeblich nie lernt, im Endeffekt aber doch alles kann, ist stressig. Und der zweite Tipp: Glaubt nicht alles, was euch erzählt wird…